Steinbrück: "Wir dürfen den Griechen nicht nur die Spar-Keule überziehen"
Mettmann. Die Debatte um ein mögliches drittes Hilfspaket für Griechenland ist endgültig im Wahlkampf angekommen. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück forderte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Gespräch mit unserer Zeitung auf, den Bürgern „endlich reinen Wein“ einzuschenken.
Der Zusammenhalt Europas und der Währungsunion werde Geld kosten. „Genaue Zahlen kennt ja angeblich nicht mal die Bundesregierung. Aber zur Ehrlichkeit gehört es, den Bürgern zu sagen, dass wir längst in einer Haftungsunion drin sind und bleiben werden“, sagte Steinbrück.
Heftige Kritik übte Steinbrück an Merkels Krisenmanagement. „Nur mit ständigen Aufforderungen zum Sparen helfen wir Ländern wie Griechenland nicht — im Gegenteil. Wir dürfen ihnen die Spar-Keule nicht so über den Kopf ziehen, dass sie anschließend nicht mehr vom Krankenlager hochkommen.“
Was Steinbrück von einer großen Koalition hält und warum er im Wahlkampf plötzlich menschelt, lesen Sie im Interview in der Montag-Ausgabe der Westdeutschen Zeitung.