Strompreis steigt um drei Prozent
Nur „moderate“ Erhöhungen zum Jahresbeginn. Durchschnittsfamilie zahlt 35 Euro mehr. 2013 waren es 120 Euro.
Essen. Der Strompreis steigt Anfang 2014 voraussichtlich nur moderat — um durchschnittlich gut drei Prozent. Viele Versorger halten ihn trotz der erneut steigenden Ökostrom-Umlage sogar erst mal konstant, wie eine Umfrage bei Internet-Vergleichsportalen ergab.
Grund sind unter anderem niedrige Strombeschaffungskosten an der Börse. „Das bringt Druck in den Markt: Wer jetzt noch erhöhen will, muss das sehr gut begründen“, sagt Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale NRW. Experten erwarten allerdings, dass im Laufe des Jahres noch Versorger mit Erhöhungen nachziehen.
Nur knapp ein Fünftel der rund 1000 Versorger erhöhten nach Angaben des Vergleichsportals Verivox zum Jahresbeginn. Dem Portal liegen bislang 104 Ankündigungen für Erhöhungen um durchschnittlich 3,2 Prozent vor.
Ähnliche Werte verzeichnen Check 24 (110 Versorger um 3,35 Prozent) und TopTarif (104 Erhöhungen um 3,1 Prozent). Mehrere Dutzend weitere Meldungen sind noch bis 20. November zu erwarten. Preiserhöhungen müssen sechs Wochen vorher angekündigt werden.
Toptarif errechnete eine Mehrbelastung von etwa 35 Euro für eine vierköpfige Familie mit 4000 Kilowattstunden Verbrauch im kommenden Jahr. 2013 hatten die Preise fast flächendeckend um im Schnitt zwölf Prozent zugelegt — ein Plus von gut 120 Euro.
Derweil forderte Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) verbindliche Obergrenzen für den Ausbau erneuerbarer Energien. „Das ist der entscheidende Schlüssel für einen langfristig planbaren, berechenbaren und effizienten Umbau der Energieversorgung“, sagte er mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen. In diesem Jahr liegt der Aufschlag für den Ökostrom bei 5,28 Cent, 2014 sind es 6,24 Cent je Kilowattstunde. Red