Umfrage: Deutsche beim Libyen-Einsatz gespalten

Köln (dpa) - In der Frage nach einem humanitären EU-Einsatz deutscher Soldaten in Libyen sind die Deutschen gespalten, die Aufnahme nordafrikanischer Flüchtlinge lehnt die Mehrheit aber ab. Das ergab der „Deutschlandtrend“ von Infratest dimap im Auftrag des ARD-Morgenmagazins.

Demnach lehnen 45 Prozent der Befragten einen Einsatz deutscher Soldaten zur Unterstützung humanitärer Hilfseinsätze ab. 50 Prozent der Bundesbürger unterstützen nach ARD-Angaben ein solches militärische Vorhaben der EU und befürworten den Einsatz deutscher Soldaten.

Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Bürger ist gegen eine Aufnahme von Nordafrikanern aus den Krisengebieten. 39 Prozent sind für eine Aufnahme. Der Rest ist nicht entschieden. Der Umgang mit Flüchtlingen aus Nordafrika ist ein Zankapfel zwischen Regierung und Opposition. Während sich Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) gegen eine Aufnahme wendet, beklagten SPD, Linke und Grüne eine „Abschottungspolitik“.

Wäre am nächsten Sonntag Bundestagswahl, würden die Grünen und die Linke im Vergleich zum Deutschlandtrend vom April jeweils einen Prozentpunkt gewinnen und die SPD und FDP jeweils einen Prozentpunkt verlieren. 33 Prozent der Befragten würden die CDU/CSU wählen, 26 Prozent die SPD, 24% die Grünen. Für die FDP würden sich 4 Prozent entscheiden, 8 Prozent für die Linke.

Rot-Grün kommt demnach weiterhin auf insgesamt 50 Prozent. Die Regierungskoalition von CDU und FDP hat laut Umfrage 37 Prozent der Bürger hinter sich. Befragt wurden am 12. und 13. April 1000 Bundesbürger.