UN warnt vor riesigen Gefahren durch Dauerfrostböden
Doha/Washington (dpa) - Das UN-Umweltprogramm Unep und US-Forscher warnen eindringlich davor, das Auftauen der riesigen Dauerfrostböden zu unterschätzen.
Die arktischen Böden enthalten einem neuen Bericht zufolge rund 1700 Gigatonnen (Milliarden Tonnen) Kohlenstoff - zweimal so viel, wie derzeit in der Atmosphäre vorhanden sei. Dieser wird beim Auftauen als Kohlendioxid (CO2) und in Form des noch stärkeren Treibhausgases Methan freigesetzt.
Die daraus entstehende Gefahr werde zu wenig beachtet, mahnten die Experten am Dienstag bei der Präsentation des Berichts auf der Klimakonferenz in Doha. Die betroffenen Länder, namentlich Russland, Kanada, China und die USA, sollten die Böden mit besseren Methoden überwachen.
„Das Entweichen von CO2 und Methan aus den sich erwärmenden Permafrostböden ist irreversibel“, sagte der Hauptautor des Reports, Kevin Schaefer, der am Nationalen Schnee- und Eisdatenzentrum der USA (NSIDC) forscht. „Die derzeit aufgebaute Infrastruktur genügt nicht, um künftige Änderungen der Permafrostböden aufzuzeigen.“
Das Auftauen der Böden wird dem Bericht zufolge den globalen Klimawandel deutlich verstärken. „Die potenziellen Folgen für Klima, Ökosysteme und Infrastruktur sind zu lang übersehen worden“, kritisierte Unep-Chef Achim Steiner. Dieser Aspekt müsse in die Zielsetzungen eines internationalen Klimavertrages eingehen.