Uni prüft mit Hochdruck Plagiatsvorwürfe gegen Koch-Mehrin

Heidelberg (dpa). Die Universität Heidelberg untersucht mit Hochdruck die Plagiatsvorwürfe gegen die FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin. Der Promotionsausschuss der philosophischen Fakultät habe erste Schritte eingeleitet, um die Doktorarbeit von Koch-Mehrin zügig zu überprüfen, sagte eine Sprecherin der Universität am Mittwoch.

Sollte sich der Verdacht erhärten, werde die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments um eine Stellungnahme gebeten. Die Untersuchung der 227 Seiten starken Dissertation werde eine Weile dauern. Allgemein wird nach Ostern mit einem Ergebnis gerechnet.

Die Staatsanwaltschaft Heidelberg leitete unterdessen wegen möglicher Urheberrechtsverletzungen ein Überprüfungsverfahren ein. „Wir beobachten den Fall“, sagte ein Sprecher. Bisher gebe es aber keinen Anfangsverdacht einer Straftat und damit auch kein Ermittlungsverfahren.

Koch-Mehrin selbst hatte sich am Dienstagabend nicht zu den Vorwürfen äußern wollen. Die prominente FDP-Politikerin ist in den Verdacht geraten, für ihre Doktorarbeit abgeschrieben zu haben. Laut Internet-Plattform „VroniPlag Wiki“ soll die Politikerin auf mindestens 20 Seiten ihrer Arbeit „Historische Währungsunion zwischen Wirtschaft und Politik“ abgekupfert haben.