Obama-Besuch Verdreckte Unterkünfte: Land entschuldigt sich bei Polizei
Polizisten aus NRW haben sich beim Obama-Besuch über ihre verdreckte Unterkunft beschwert. Die niedersächsische Landesregierung hat sich nun entschuldigt.
Hannover. Blut auf Matratzen, Kot und Urin auf dem Boden, Erbrochenes an den Wänden: Das Land Niedersachsen hat sich bei nordrhein-westfälischen Polizisten für die angebotene Unterkunft während des Besuchs von US-Präsident Barack Obama entschuldigt. Für die Unannehmlichkeiten möchte er sich auch im Namen von Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) entschuldigen, teilte der niedersächsische Landespolizeidirektor Knut Lindenau mit.
Es sei eine große Herausforderung gewesen, während der weltgrößten Industriemesse auch noch 4000 Polizisten unterzubringen. Der Landrat des Kreises Hameln-Pyrmont und das Deutsche Rote Kreuz räumten ein, dass 20 von etwa 400 Zimmern der betroffenen Kaserne Verunreinigungen aufgewiesen hätten. Ein Polizeiarzt aus NRW habe aber keine Hygienemängel festgestellt.
„Das war wirklich unzumutbar“, hatte einer der Beamten am Sonntag gesagt. Einige Polizisten hatten in sozialen Netzwerken Fotos aus der Kaserne veröffentlicht. Für sie wurden Ausweichquartiere angemietet.
Die Polizeigewerkschaften hatten den Zustand scharf kritisiert. Die nordrhein-westfälischen Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte mitgeteilt, unmittelbar nach Bekanntwerden der „skandalösen hygienischen Situation“ in Hameln habe sich Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) eingeschaltet und auf eine andere Unterbringung der Beamten bestanden. Ein Ministeriumssprecher bestätigte am Montag in Düsseldorf, dass es am Wochenende „Gespräche gegeben“ habe. „Jetzt fühlen sich alle gut untergebracht.“ (dpa)