Warnstreikwelle erfasst Bayern und Niedersachsen
München/Hannover (dpa) - Deutlich über 30 000 Beschäftigte haben nach Verdi-Angaben die Warnstreiks im Öffentlichen Dienst fortgesetzt.
Schwerpunkte waren am Donnerstag Bayern mit 12 500 Teilnehmern und Niedersachsen. Wegen der Warnstreiks blieben zahlreiche Kindergärten, Horte und Krippen geschlossen. Vielerorts wurden Mülltonnen nicht geleert. Betroffen waren etwa auch Krankenhäuser, Sparkassen und Gemeindeverwaltungen.
In Hannover spürten Besucher der Computermesse CeBIT den Streik besonders stark - dort blieben Busse und Bahnen in den Depots. Für die Messegäste gab es aber Pendelbusse, die Deutsche Bahn setzte zusätzliche Züge ein. Aktionen gab es laut Verdi auch in Berlin, Brandenburg, Hessen, Bremen und Baden-Württemberg.
Mit den Warnstreiks will die Gewerkschaft der Forderung nach 6,5 Prozent mehr Geld für die bundesweit rund zwei Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen Nachdruck verleihen. „Man muss die Menschen auch einmal für gute Arbeit belohnen“, sagte Verdi-Sprecher Hans Sterr in München.
Die Arbeitgeber haben bislang kein Angebot vorgelegt, sie halten die Forderungen für überzogen - ebenso wie die Warnstreiks. „Das ist ein unnötiger Schritt in die Eskalation“, sagte die stellvertretende Geschäftsführerin des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Bayern, Anette Dassau. „Es weckt auch bei den Gewerkschaftsmitgliedern Hoffnungen, die nicht erfüllbar sind.“
An diesem Freitag sollen die Warnstreiks laut Verdi in Teilen von Baden-Württemberg sowie in Niedersachsen und Bremen fortgesetzt werden.