Preis, Geltungsbereich & Co. Was bisher über den Nachfolger des 9-Euro-Tickets bekannt ist

Millionen Bahnreisende haben in den vergangenen drei Monaten vom 9-Euro-Ticket profitiert - Ende August ist die günstige Reisevariante ausgelaufen. Ein Nachfolgeangebot ist aktuell in Planung.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Die Ampel-Koalition hat am Sonntag ein drittes Entlastungspaket vorgestellt, dessen Umfang die Regierung auf etwa 65 Milliarden Euro beziffert. Unter anderem strebt die Ampel einen Nachfolger für das 9-Euro-Ticket an. Der Bund will 1,5 Milliarden Euro dafür zuschießen, wenn die Länder mindestens ebenso viel ausgeben.

Wie viel müssen Verbraucher voraussichtlich für das Ticket zahlen?

Die derzeit diskutierte Preisspanne für den Nachfolger des 9-Euro-Tickets beträgt 49 bis 69 Euro pro Monat. Der Preis hänge „von der konkreten Ausgestaltung und der Verteilung der Kosten zwischen Bund, Ländern und den Kunden ab“, erklärte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) den Zeitungen der Mediengruppe VRM.

Die Regierungschefs von Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, Hendrik Wüst (CDU) und Winfried Kretschmann (Grüne), forderten eine baldige Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzler Olaf Scholz (SPD). Das Entlastungspaket habe erhebliche Auswirkungen auf die Länderhaushalte, hatte Kretschmann am Sonntag gesagt. Deswegen müssten die Länder darüber dringend mit dem Bund sprechen.

Wo soll das Ticket gelten?

Das Ticket soll wie zuvor einen bundesweiten Geltungsbereich haben. Eine einheitliche bundesweite Regelung sei zwar vernünftig, aber die Länder müssten mitmachen, „weil die finanzieren das mit, die organisieren das“, sagte der CDU-Politiker Jens Spahn im „ZDF-Morgenmagazin“ am Montag. Spahn kritisierte weiter: „Es wird auch viel Geld verteilt, das eigentlich Ländern und Gemeinden vom Ansatz her beim Steueraufkommen zusteht, dann muss man halt auch miteinander reden.“

Ab wann wird das neue Ticket erhältlich sein?

Bisher ist noch kein Erscheinungstermin für das neue Ticket festgelegt. Nach Wunsch des Bundesverkehrsministers soll diese Frage bis Ende des Jahres geklärt sein. „Unser Ziel sollte sein, spätestens zu Beginn des Jahres 2023 ein neues Ticket zu haben“, sagte Wissing. „Ich möchte ein vom Preis her möglichst attraktives Ticket, das deutschlandweit gilt und als Abo-Variante zu kaufen ist.“

Die 9-Euro-Tickets ermöglichten im Juni, Juli und August jeweils für einen Monat bundesweit Fahrten in Bussen und Bahnen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Die Sonderaktion, um Fahrgäste von gestiegenen Energiekosten zu entlasten, lief am Mittwoch aus. Nach Branchenangaben wurden rund 52 Millionen Tickets verkauft. Der Bund finanzierte die Aktion mit 2,5 Milliarden Euro zum Ausgleich von Einnahmeausfällen bei Verkehrsanbietern.

(dpa/kst)