Weniger gesetzlich Krankenversicherte wechseln zu Privatkassen
Berlin (dpa) - Immer weniger gesetzlich Versicherte wechseln in die private Krankenversicherung (PKV). Die Zahl der Abgänge der gesetzlichen Krankenversicherung in Richtung PKV sank nach Angaben des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) innerhalb von zehn Jahren von 360 000 auf 160 000 im Jahr 2012.
Nach einem Bericht der „WirtschaftsWoche“ halbierte sich bei den drei größten Kassen, Techniker (TK), Barmer GEK und DAK-Gesundheit, die Zahl der Wechsler zwischen 2009 und 2013 - von knapp 88 000 auf 44 000 Versicherte.
TK-Vorstandschef Jens Baas, dessen Kasse viele freiwillig Versicherte hat, erwartet, dass die Zahl der Wechsler weiter sinkt. Zugleich wachse die Zahl derer stark an, die zurück wollten, sagte er der „WirtschaftsWoche“. „Vor allem Eltern mit kleinen Kindern bemühen sich, wieder zu uns zu kommen, und Leute ab 45, deren Beiträge in der Privaten stark steigen.“
Die TK als größte Kasse mit 8,7 Millionen Versicherten, verlor laut dem Bericht voriges Jahr 26 781 Versicherte an die PKV. 2009 waren es noch 44 520, 2011 sogar 49 628. Von Privaten kamen voriges Jahr sogar 83 866 Kunden zur TK - über dreimal so viele wie dorthin weggingen.
Die zweitgrößte Kasse Barmer GEK verlor demnach 2009 noch 28 480 ihrer zuletzt 8,6 Millionen Versicherten an die PKV. 2013 waren es nur 11 116. Die DAK-Gesundheit mit aktuell 6,3 Millionen Kunden verließen 2009 noch 14 836 zur Privaten, 2013 nur 6 514.
Der PKV-Verband will die Zahl der Wechsler 2013 laut dem Bericht im März veröffentlichen. Die Beiträge vieler PKV-Unternehmen stiegen in manchen Tarife in den vergangenen Jahren teils deutlich an.
Private Versicherer versichern abhängig Beschäftigte mit einem Bruttoeinkommen oberhalb der Versicherungspflichtgrenze, Selbständige, Freiberufler und Beamte. Privatversicherte können nur in engen Grenzen zur gesetzlichen Versicherung wechseln.