ZDF-Mann singt der Kanzlerin ein Geburtstagsständchen (mit Video)

Brüssel (dpa) - So ein 60. Geburtstag auf einem EU-Sondergipfel birgt Überraschungen. Die 27 anderen Staats- und Regierungschefs überreichten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) um Mitternacht zwar Blumen und ein Fußballtrikot der Nationalmannschaft mit ihren Unterschriften.

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Doch für das Ständchen sorgte dann bei Merkels nächtlicher Abschlusspressekonferenz erst der Büroleiter des ZDF-Studios in Brüssel, der sich auf Mithilfe der Kollegen verlassen hatte. Ein anderer Journalist hatte vorher zu dem Ständchen für Merkel ermuntert. Dann erhielt Udo van Kampen als erster das Wort.

„Frau Bundeskanzlerin, vor der ersten Frage, und ich glaube, ich spreche hier im Namen aller des Brüsseler Pressecorps, möchten wir Ihnen ganz, ganz herzlich zum Geburtstag gratulieren. Und Ihnen alles Liebe, Gute, Gesundheit wünschen und viel Erfolg für die Zukunft“, sagte der Korrespondent (65), der Ende des Jahres in den Ruhestand geht. Um dann hinzuzufügen: „Und wenn Sie mutig sind, wären wir bereit, Ihnen ein kleines Ständchen singen.“

Ohne die Antwort Merkels abzuwarten, legte er dann los: „Eins, zwei drei: Happy Birthday to you, Happy Birthday to you, Happy Birthday liebe Bundeskanzlerin, Happy Birthday to you.“ Zwar sangen einige Kollegen verhalten mit, viele schauten aber etwas betreten drein. Weil van Kampen das Mikro hatte, war fast nur seine Stimme zu hören. „Sie waren doch nicht so stimmgewaltig, wie ich dachte“, meinte van Kampen mit Blick auf die Kollegen.

„Hätte ich mitsingen müssen, dann wär's besser geworden“, meinte Merkel als Replik. „Das war der erste Gesang zu meinem heutigen Geburtstag.“ Und dann ergänzte sie: „Jeder auf seine Art, danke für das Ständchen.“

Van Kampen wurde nach Publikwerden des Auftritts via soziale Medien Distanzlosigkeit vorgeworfen. Über seinen Sender teilte der Büroleiter am Donnerstag mit: „Im bierernsten Brüssel können Stimmungskanonen schon mal nach hinten losegehen. Nach dieser langen Nacht werde ich ganz sicher nicht mehr auf Pressekonferenzen singen, sondern wie gewohnt gleich die kritischen Fragen stellen.“