Israels Polizei vermutet nationalistisches Tatmotiv

Beamte nehmen nach Mord an jungem Palästinenser mehrere Tatverdächtige fest. Konfrontation mit der Hamas eskaliert.

Foto: dpa

Jerusalem. Nach dem Mord an einem palästinensischen Teenager hat die israelische Polizei mehrere jüdische Tatverdächtige festgenommen. Polizeisprecher Mickey Rosenfeld bestätigte, man gehe von einem „nationalistischen Motiv“ für die Tat aus. Der Mord an dem jungen Araber sowie vorher an drei jüdischen Teenagern hatte einen der schlimmsten Gewaltausbrüche in Nahost seit Jahren ausgelöst.

Israel leitete derweil eine Untersuchung von Vorwürfen ein, Grenzpolizisten hätten einen palästinensischen US-Staatsbürger verprügelt. Bei dem Prügelopfer handelte es sich nach den Berichten um den Cousin des 16-jährigen Palästinensers, der am Mittwoch tot aufgefunden wurde und nach vorläufigem Autopsiebericht bei lebendigem Leibe verbrannt ist. In Luftröhre und Lunge des 16-Jährigen seien Spuren von Rauch gefunden worden, teilte der palästinensische Generalstaatsanwalt nach einem vorläufigen Autopsiebericht mit. Von israelischer Seite gab es für die Schlussfolgerungen keine Bestätigung.

Israels Polizei teilte zudem zwei Monate nach dem Mord an einer 19-Jährigen im Norden des Landes mit, ein arabischer Taxifahrer sei der Tatverdächtige. Der 34-Jährige aus Iblin bei Haifa habe den Mord im Verhör gestanden. Der Hintergrund sei noch nicht zweifelsfrei geklärt, man gehe jedoch von einem „nationalistischen Motiv“ aus.

Israels Luftwaffe und die im Gazastreifen herrschende Hamas setzten unterdessen ihren Schlagabtausch trotz ägyptischer Bemühungen um eine Waffenruhe fort. dpa