Das Sägen am eigenen Ast

Kommentar

Haben wir wirklich keine wichtigeren Aufgaben, als über den Schutz irgendwelcher Eidechsen-Arten zu diskutieren? Kaum - denn das Problem des Artensterbens ist die größte Herausforderung für die Menschheit neben dem Klimawandel. Fast ein Drittel aller Wirbeltier-Arten ist seit 1970 ausgestorben. Und das Sterben setzt sich fort. Es geht gar nicht in erster Linie darum, irgendwelche putzigen Tiere zu retten. Es geht darum, das biologische Gleichgewicht der Erde zu bewahren. Je mehr Jäger und Beutetiere aus Nahrungsketten verschwinden, desto weniger sind Naturräume in der Lage, sich selbst zu regenerieren. "Unnütze" Tiere gibt es nicht, jedes Lebewesen hat eine Aufgabe in der Natur - die nicht mehr erfüllt wird, wenn es nicht mehr da ist. Wir Menschen sind Teil dieser Natur. Mit der Artenvernichtung sägen wir an unserem eigenen Ast.

stefan.kueper@wz-plus.de