Zum ersten Grillwochenende des Jahres Grillen im Park: Köln setzt auf Müllscouts - Elektrogrills für Düsseldorf?

Wenn die Grill-Fans weg sind, bleibt in Parks und an Flussufern häufig viel Müll zurück. Köln schickt deshalb Grillscouts an die „Hot Spots“. Auch Münz-Grills, die Düsseldorf erwägt, könnten gegen Abfallberge helfen.

Das erste Grillwochenende dieses Jahres steht bevor - für öffentliche Parks ein Härtetest. (Symbolfoto)

Foto: Monique Wüstenhagen

Köln (dpa/red). Wenn der Sommer Einzug erhält, die Abende länger werden und die Nächte wärmer, beginnt auch die Grillsaison. Öffentliche Parks „zieren“ dann am nächsten Morgen häufig leere Holzkohletüten, Aluschalen, Bierdosen und anderer Abfall. In Köln müssen dann pro Wochenende aus 30 Grünanlagen etwa 20 Tonnen Müll abgefahren werden. Die Städte suchen deshalb nach Wegen, wilde Müllberge zu verhindern.

In Köln schicken die Abfallwirtschaftsbetriebe schon seit 2011 sogenannte Grillscouts in die Parks. Sie weisen Besucher auf die richtige Entsorgung ihrer Abfälle oder den nötigen Abstand zu Bäumen hin und verteilen Müllbeutel. Anders als die Mitarbeiter des Ordnungsamtes dürfen sie aber keine Bußgelder kassieren. Grundsätzlich verboten sind Einweggrills. Außerdem gibt es Grillverbote für einzelne Gelände wie den Botanischen Garten, den Rheinpark oder Spiel- und Bolzplätze.

Rigoroser ist die Nachbarstadt Leverkusen. Dort ist Grillen schon seit dem Jahr 2008 auf allen öffentlichen Flächen verboten - und das soll sich laut Stadt auch nicht ändern. Auch öffentliche Grillstellen werden nicht ausgewiesen. Stattdessen kontrolliert ein von der Stadt engagierter Sicherheitsdienst, ob das Verbot überall eingehalten wird und fordert andernfalls dazu auf, die Feuer zu löschen. Wenn dem nicht nachgekommen wird, wird ein Verwarngelds von 25 Euro fällig.

In vielen Städten ist Grillen im Park aber erlaubt. Die Stadt Münster etwa duldet es auf allen öffentlichen Flächen - mit kleinen Einschränkungen. Der Grill müsse immer auf Beinen oder einem Ständer stehen, teilt das Ordnungsamt mit. Außerdem dürfen Anwohner nicht belästigt werden. Gegen Müllhaufen hilft das nicht. „Wir haben da wenig Handhabe, daher wird schon viel Müll liegen gelassen“, heißt es beim Ordnungsamt.

Auch in Essen ist das Grillen, mit Ausnahme eines Parks, auf allen öffentlichen Grünflächen möglich. Die Stadt setzt auf die freiwillge Mithilfe der Grillfreunde im Kampf gegen das Müllproblem. „Immerhin legen viele ihre Müllsäcke direkt neben die Mülleimer. Damit ist uns schon sehr geholfen“, sagt ein Sprecher.

Ein anderes Mittel gegen unschöne Hinterlassenschaften beim öffentlichen Grillen wird in Düsseldorf und Köln diskutiert - öffentliche Elektorgrills mit Münzeinwurf. Zwischen 50 Cent und 2 Euro in den Schlitz gesteckt - dann wird der Elektrogrill heiß. Asche fällt so nicht an, und Brandflecken auf dem Rasen gibt es auch nicht

In Solingen gibt es zwei Grillplätze im Bärenloch und eine Grill-Zone am Engelsberger Hof. Neben einem festen Beton-Grillstein gibt es dort mehrere Möglichkeiten, private Grills aufzubauen. Generell ist nur die Grill-Befeuerung mit Holzkohle erlaubt. Ein Feuer mit Holzscheiten zählt als "Brauchtumsfeuer" und muss vom Ordnungsamt genehmigt werden. Die CDU hat der Verwaltung einen Prüf-Auftrag erteilt, in dem es um mehr öffentliche Grillplätze geht. Mit einer Antwort ist wohl erst nach den Sommerferien zu rechnen.

Wer in Krefeld öffentlich grillen möchte, kann das am Elfrather See. Hier gibt es einen zentralen Platz mit zwei Grillstellen. Pro Grillstation werden 15 Euro fällig, bucht man alle drei Stationen, zahlt man 40 Euro — plus jeweils 50 Euro Kaution. Dabei besteht auch die Möglichkeit, Bierzeltgarnituren für je fünf Euro anzumieten. An den Grillstellen darf bis 20 Uhr gegrillt werden, die Schranke des benachbarten Parkplatzes schließt um 21 Uhr. Weitere öffentliche Grillstellen gibt es in Krefeld nicht.