Hunderte Unfälle bei Schnee und Glatteis in NRW
Düsseldorf (dpa) - Der heftigste Temperatursturz im März seit mindestens 50 Jahren hat Teile von Nordrhein-Westfalen in ein Winterchaos gestürzt. Bei Blitzeis und starkem Schneefall ereigneten sich am Dienstag vor allem im Süden des Landes Hunderte Unfälle.
Im Kreis Mettmann kam eine Frau bei einem Unfall ums Leben. Sie stürzte mit ihrem Wagen eine Böschung hinab und prallte gegen einen Baum.
Mehrere Menschen wurden schwer verletzt. Allein die Polizei in Schwelm zählte am Morgen bereits 91 Unfälle. Der WDR zählte um 09.00 Uhr 58 Staus mit einer Gesamtlänge von 386 Kilometern auf. Wie die Polizeibeamten waren auch die Streuwagen im Dauereinsatz. Die Autobahn 40 war zeitweise am Niederrhein zwischen Kempen und Wachtendonk komplett gesperrt, weil sie wegen extremer Glätte gestreut werden musste.
Verspätungen gab es auch im Bahn- und Flugverkehr. Am Flughafen Köln/Bonn hoben etliche Maschinen verspätet ab. Zusätzlich wurde Köln/Bonn als Ausweichflughafen für den noch stärker vom Winter betroffenen Frankfurter Flughafen genutzt. In Düsseldorf kam es aufgrund technischer Probleme bei der Deutschen Flugsicherung im Kontrollzentrum Langen zu Verspätungen von bis zu zwei Stunden. Es konnten weniger Abflüge pro Stunde zugelassen werden als geplant.
Bei der Bahn gab es vor allem in der Region von Köln und Bonn Verspätungen. Die starken Schneefälle hatten auch zu einem Verkehrschaos in Belgien geführt. Die Hochgeschwindigkeitszüge Thalys, die Brüssel mit Frankreich, Deutschland und den Niederlanden verbinden, verkehrten gar nicht oder mit Verspätungen.
Wintersportler bekommen dagegen nochmal Auftrieb: In der Eifel gab es bis Dienstag 20 Zentimeter Schnee. In Winterberg im Sauerland herrschen gute Wintersportbedingungen. Rund 50 Lifte sind in Betrieb. Für diesen Mittwoch wurden für den Norden des Landes weitere Schneefälle vorausgesagt, jedoch nicht mehr so starke. Der Süden werde dann verschont bleiben, sagten Meteorologen.
Zum Wochenende klettern die Temperaturen auf 5 bis 10 Grad. Aber: „Das ist kein Frühlingserwachen“, sagte Carsten Mix vom Deutschen Wetterdienst in Essen. Anfang des Monats hatten die Temperaturen noch um 20 Grad erreicht.