Kontrollen in Flüchtlingsheimen sollen intensiviert werden

Nach den Misshandlungen von Flüchtlingen in Unterkünften des Landes Nordrhein-Westfalen waren unangekündigte Kontrollen versprochen worden. Wochen nach den Vorfällen sollen nun vier Mitarbeiter der Bezirksregierung Arnsberg auch nachts oder am Wochenende unangekündigt die Heime besuchen.

Arnsberg (dpa). Nach dem Misshandlungsskandal in mehreren Flüchtlingsunterkünften des Landes Nordrhein-Westfalen sollen die Kontrollen in den Heimen intensiviert werden. Das teilte die zuständige Bezirksregierung in Arnsberg am Montag mit. Vier Mitarbeiter der Behörde sollen künftig unangekündigt auch nachts oder am Wochenende stichprobenartig die Unterbringung, Verpflegung und Betreuung Asylsuchender in den mehr als 20 Landeseinrichtungen überprüfen. Außerdem sollen sechs Sicherheitsspezialisten die in den Einrichtungen eingesetzten Wachleute kontrollieren. Die „Task Force“ solle noch in dieser Woche ihre Arbeit aufnehmen.

Derartige Kontrollen waren kurz nach dem Bekanntwerden der Übergriffe von Sicherheitspersonal auf Bewohner der Heime in Burbach, Bad Berleburg und Essen angekündigt worden. Das diese von Innenminister Ralf Jäger (SPD) versprochene „Task Force“ bisher nicht existierte, hatte das WDR-Politmagazin „Westpol“ am Sonntag bemängelt. Der Fraktionschef der CDU im Düsseldorfer Landtag, Armin Laschet, hatte daraufhin der Landesregierung vorgeworfen, die Flüchtlinge in NRW „weiter im Stich“ zu lassen.

In der Flüchlingsnotunterkunft des Landes hatten Wachleute Flüchtlinge misshandelt und die Taten per Foto und Video dokumentiert. Als die schockierenden Vorfälle ans Licht kamen, begann auch eine Diskussion um die Qualität der Flüchtlingsunterbringung in Nordrhein-Westfalen. Insbesondere die Arnsberger Bezirksregierung sah sich Vorwürfen ausgesetzt, die Zustände in den zum Teil deutlich überbelegten Heimen unzureichend oder überhaupt nicht zu kontrollieren.