Laschet warnt vor Jobverlusten bei Thyssenkrupp-Zerschlagung
Düsseldorf (dpa) - Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat vor drohenden Jobverlusten im Fall einer Zerschlagung von Thyssenkrupp gewarnt. Unter Verweis auf rund 39 000 Beschäftigte, die allein im Ruhrgebiet für Thyssenkrupp arbeiten, sagte Laschet in einem Interview der Wochenzeitung „Die Zeit“: „Natürlich sind ihre Arbeitsplätze gefährdet, wenn es zu einer Zerschlagung kommt.“
„Entscheidungen mit dem ausschließlichen Ziel kurzfristiger Börsengewinne können im Industrieland Deutschland großen Schaden anrichten“, sagte der Politiker, der auch Mitglied im Kuratorium der Krupp-Stiftung ist. Laschet verwies dabei auf die Folgen für die Region, vor allem für das Ruhrgebiet. Zuvor hatten Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger und Aufsichtsratschef Ulrich Lehner das Handtuch geworfen und dabei auf mangelnde Unterstützung durch Großaktionäre verwiesen.
Vor allem die Investoren Cevian und Elliott hatten dabei das Management zuvor massiv unter Druck gesetzt und einen schnelleren Umbau des Konzerns gefordert. In die Kritik geraten war aber auch die Krupp-Stiftung, die mit 21 Prozent größte Anteilseignerin des Konzerns ist.