Spendenaffäre Niederländische Stiftung spendete auch an AfD in Nordrhein-Westfalen

Berlin · Die AfD-Spendenaffäre weitet sich aus. Die Niederländische Stiftung, die schon an den Kreisverband Bodensee 150.000 Euro überwies, spendete auch an die AfD-Landesverband in Nordrhein-Westfalen.

Alice Weidel, Fraktionsvorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD) im Bundestag.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Die mysteriöse niederländische Stiftung, die 150.000 Euro an den AfD-Kreisverband Bodensee gespendet hat, soll bereits im Frühjahr 2016 auch die AfD in Nordrhein-Westfalen mit Geldern bedacht haben. Der Landesverband habe damals 49.000 Euro erhalten, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (Samstagsausgabe) unter Berufung auf Informationen aus der AfD-Bundestagsfraktion. Die Spende sei auch vom damaligen nordrhein-westfälische Landeschef und heutigen Europa- und Landtagsabgeordneten der Blauen Partei, Markus Pretzell, bestätigt worden.

Der damalige Landesschatzmeister in NRW, Frank Neppe, bestätigte der Zeitung ebenfalls den Eingang sowie die umgehende Rückzahlung der Summe. "Ich habe damals sofort recherchiert, wer sich hinter der Stiftung verbirgt", sagte er. "Das sah alles sehr dubios aus. Und weil es sich um eine Stiftung aus dem Ausland handelte, bin ich davon ausgegangen, dass es nicht rechtmäßig war. Wir haben uns dazu entschieden, das Geld sofort an den Spender zurück zu überweisen."

Nach Angaben Pretzells und Neppes soll diese Spende damals umgehend dem Bundesschatzmeister der Partei, Klaus Fohrmann, gemeldet worden sein. Wer hinter dem niederländischen Spender steht, konnte Pretzell nicht sagen.

Die AfD hatte am Mittwoch öffentlich eingeräumt, dass der Kreisverband Bodensee im Jahr 2018 eine Spende in Höhe von 150.000 Euro erhalten hatte. Diese sei im Februar eingegangen und im Mai zurückerstattet worden, weil es Zweifel an der Identität des Spenders gegeben habe.

cha/jdö

(AFP)