Lasagne-Rückruf: Pferdefleisch auch in Deutschland nachgewiesen

Die Supermarktkette Real ruft ein Tiefkühlgericht zurück. Das beigemengte Fleisch könnte auch von Eseln stammen.

Düsseldorf. Im Pferdefleisch-Skandal sind nun auch in Deutschland Produkte mit falsch deklariertem Fleisch aufgetaucht. Die Supermarktkette Real rief am Mittwoch darum die „TiP Lasagne Bolognese, 400 Gramm, tiefgekühlt“ zurück, nachdem in einzelnen Stichproben Anteile von Pferdefleisch gefunden worden waren, wie das Unternehmen mitteilte.

Nach Informationen unserer Zeitung gibt es außerdem Verdachtsfälle bei Rewe, Edeka und Kaiser’s, zudem beim Tiefkühllieferanten Eismann aus Mettmann. Ein Eismann-Sprecher bestätigte unserer Zeitung, dass vergangene Woche vorsorglich zwei Produkte aus dem Verkehr gezogen wurden. Ein Labor sei beauftragt worden, Proben zu analysieren. Berichte, nach denen es bereits Funde gegeben hätte, wies das Unternehmen als falsch zurück.

Das NRW-Verbraucherschutzministerium hat seine Untersuchungen ausgeweitet. Bis zu sechs Tage dauern die DNA-Analysen, anhand derer festgestellt werden kann, ob sich Pferdefleisch in den Lasagnen befindet. Schmecken lässt sich das nach der Verarbeitung nicht mehr. Minister Johannes Remmel (Grüne) warf den Firmen vor, die Behörden nicht rechtzeitig informiert zu haben.

Der britische „Independent“ meldete unter Berufung auf den französischen EU-Politiker José Bové, die Ursache für die Masse an Pferdefleisch aus Rumänien könnte ein Gesetz sein, nachdem Pferde- und Eselkarren von rumänischen Straßen verbannt wurden. Unzählige Tiere seien daraufhin im Schlachthaus gelandet. Offiziell ist die Herkunft des Fleisches noch immer ungeklärt.

Die EU-Kommission forderte die Mitgliedstaaten unterdessen auf, DNA-Tests an Rindfleisch-Produkten vorzunehmen. Es solle im März erste Untersuchungen geben, sagte EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg gestern Abend nach einem Treffen mit den zuständigen Ministern in Brüssel. tsn/dpa