Mehr als 70 Tote bei Unruhen in Karachi

Nach der Ermordung eines Politikers sind inzwischen mehr als 70 Menschen bei Aufständen ums Leben gekommen.

Islamabad. Tagelange Unruhen nach der Ermordung eines Politikers haben in der südpakistanischen Finanzmetropole Karachi inzwischen mehr als 70 Menschen das Leben gekostet. Karachis Polizeichef Waseem Ahmed sagte am Donnerstag, 76 Menschen seien getötet und mehr als 100 weitere verletzt worden.

Innenminister Rehman Malik machte die radikal-islamischen Taliban mitverantwortlich für die Gewalt, die am Donnerstag andauerte. Die Unruhen waren am Montagabend ausgebrochen, nachdem der Provinz-Abgeordnete Raza Haider und sein Leibwächter von Unbekannten erschossen worden waren.

Haider vertrat den Urdu sprechenden Teil der Bevölkerung, der nach der Gründung Pakistans 1947 von Indien zugewandert war. Zwischen dieser Gruppe und Angehörigen der Volksgruppe der Paschtunen - aus denen die Taliban Kämpfer rekrutieren - kommt es in Karachi immer wieder zu Zusammenstößen.

Malik sagte am Donnerstag in Peshawar, manche der Gruppen, die die Unruhen schürten, hätten Verbindungen zu den Taliban. Die Aufständischen missbrauchten den Namen der Paschtunen. "Karachi ist unser Handelszentrum und sie (die Taliban) versuchen, den Frieden dort zu stören." Eine aufgebrachte Menschenmenge steckte in den vergangenen Tagen zahlreiche Fahrzeuge und Läden in Brand.