Die Silvesternacht von Köln und ihre Folgen Mehr als tausend Polizisten für sichere Silvesterfeier

Eine Schutzzone und tausend Beamte sollen in Köln ein friedliches Silvester sichern. Stadt und Polizei legen nach den Ausschreitungen vom Vorjahr ein Sicherheitskonzept vor.

Der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies und die Oberbürgermeisterin Henriette Reker stellten das Sicherheitskonzept vor.

Foto: Rolf Vennenbernd

Köln. Eine Schutzzone um den Dom und mehr als tausend Polizisten sollen am kommenden Silvesterabend in Köln Ausschreitungen wie im vergangenen Jahr verhindern. Stadtspitze und Polizei stellten am Donnerstag in Köln ein umfangreiches Sicherheitskonzept vor, das auch Videoüberwachungen des Bahnhofsvorplatzes und die Sperrung von Gehwegen auf einer Rheinbrücke vorsieht. Dennoch soll den Besucher nicht das Gefühl einer Hochsicherheitszone vermittelt werden.

"Keiner soll sich hier mit einem unguten Gefühl bewegen", sagte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) vor einer Sondersitzung des städtischen Hauptausschusses, dem das Konzept unter dem Motto "Silvester 2016 - Friedlich feiern in Köln" vorgestellt wurde. Zugleich betonte Reker: "Wir werden unser Köln als weltoffene Stadt präsentieren."

In der vergangenen Silvesternacht hatten hunderte meist nordafrikanische Täter am Kölner Hauptbahnhof massive sexuelle Übergriffe auf Frauen sowie Raubdelikte begangen. Die damals etwa 140 eingesetzten Beamten der Landespolizei konnten die Feiernden nicht schützen. Kölns Polizeipräsident Jürgen Mathies kündigte nun für die bevorstehende Silvesternacht eine drastische Verstärkung der Polizeipräsenz auf deutlich mehr als tausend Beamte an.

Mathies betonte, die Polizei werde "sehr konsequent" gegen aggressives und rücksichtsloses Verhalten von Feiernden vorgehen. Zugleich machte der Behördenleiter aber deutlich, dass das Großaufgebot der Polizei am Silvesterabend nicht martialisch wirken solle.

Die Schutzzone um den Kölner Dom soll nach dem zwischen Stadt und Polizei abgestimmten Sicherheitskonzept durch 1,10 Meter hohe Absperrgitter mit Einlass- und Ausgangsstellen markiert werden. Innerhalb der Zone soll das Mitführen von Feuerwerk verboten sein. "Der Aufenthalt von Menschen, die keine Pyrotechnik mitbringen, in diesem Bereich ist ausdrücklich erwünscht", hieß es in der Vorlage der Stadtverwaltung für den städtischen Hauptausschuss. (AFP)