Minister Rösler wehrt sich: „Nackt über die Friedrichstraße“

Auftritt: Gesundheitsminister Rösler wehrt sich mit Verbalsatire.

Berlin. Ob Kopfpauschale oder Medikamentenpreise, Zusatzbeiträge oder Zwangsrabatte - was auch immer aus dem Gesundheitsministerium in den vergangenen Tagen und Wochen in die Öffentlichkeit drang, Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) konnte sich ebenso prompter wie heftiger Reaktionen aus Politik und Verbänden sicher sein.

Beim Frühlingsempfang der deutschen Krankenhausgesellschaft in Berlin am Dienstagabend wurde offenkundig, wie sehr es Rösler wurmt, in Politik und Öffentlichkeit noch immer als blasser Debütant wahrgenommen zu werden. In seine launige Rede flocht er satirische Seitenhiebe in Richtung von Medien, politischen Gegnern und Parteifreunden ein (Wortlaut im Kasten). Und die Lacher im Saal zeigten: Rösler kam als Satiriker an.

Insbesondere mit seinen Vorschlägen zur Einführung einer Kopfpauschale stößt der Gesundheitsminister derzeit auf Widerstand. Als "Unsinn" bezeichnete SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach das Vorhaben. Auch aus den Reihen des Koalitionspartners muss sich der Minister immer wieder ungebetene Ratschläge anhören - wie jüngst vom CDU-Gesundheitsexperten Jens Spahn.