Nervenkrieg um die Macht in Kiel
CDU und SPD liegen in Schleswig-Holstein fast gleichauf. Die Piraten sind ebenso drin wie die FDP.
Kiel. Zitterpartie in Kiel: Die Landtagswahl in Schleswig-Holstein hat am Sonntag unklare Machtverhältnisse gebracht. Die bisher regierende CDU lag hauchdünn vor der SPD. Beide Parteien errangen aber gleich viele Mandate im neuen Landtag. Dort reicht es weder für Schwarz-Gelb noch für Rot-Grün. Als wahrscheinlichste Koalition zeichnete sich ein Bündnis aus SPD, Grünen und dem Südschleswigschen Wählerverband — die „Dänen-Ampel“ — ab. Diese hätte aber nur eine Ein-Stimmen-Mehrheit.
Eine Woche vor der bundespolitisch noch wichtigeren Wahl in NRW stoppte die FDP ihre Niederlagenserie und zog wieder in das Landesparlament ein. Dort wird auch die Piratenpartei sitzen, die den dritten Erfolg hintereinander einfuhr. Die Grünen wurden drittstärkste Kraft. Die Linke scheiterte klar an der Fünf-Prozent-Hürde. Die Wahlbeteiligung lag mit rund 60 Prozent so niedrig wie nie.
SPD-Spitzenkandidat Torsten Albig zeigte sich machtbewusst: Man könne auch mit nur einer Stimme Mehrheit im Landtag mit Grünen und SSW sehr stabil regieren: „Die Schleswig-Holstein-Ampel steht.“ CDU-Landeschef Jost de Jager hielt dagegen, das Land brauche ein „stabiles Bündnis“. „Klar ist, dass wir als stärkste Partei auch einen Auftrag haben, die Regierung zu bilden.“ Red