Neue Partner gesucht

Erst Afghanistan, jetzt Libyen. Die Nato ist wahrhaftig dabei, ihren Aktionsradius auf deutlich außerhalb des Bündnisgebietes zu vergrößern. Hätte sie dabei Erfolg, würde dies ihre Alleinstellung als weltweit mächtigstes Militärbündnis stärken.

Doch genau dies ist die offene Frage — und die offene Flanke dieser Allianz der mittlerweile 28 Mitgliedsstaaten. Noch ist unklar, ob den Afghanen jemals ein befriedetes Land übergeben wird. Und auch ein Sieg über Diktator Gaddafi in Libyen ist ungewiss.

Wenn die Krisen dieser Zeit etwas zeigen, dann dies: Mit klassischer Bündnispolitik allein sind die globalisierten Gefahren nicht mehr einzudämmen. Es braucht neue Partner. Deshalb ist die Nato auch dabei, neue Partnerschaften rund um den Globus zu schmieden. Gegen Russland oder gegen China ist keine echte Krise mehr zu befrieden. Der Nato-Russland-Rat wurde nicht zuletzt deshalb gerade wieder belebt. Jetzt suchen die 28 plus 1 nach einem Weg zu ihrem Ziel der gemeinsamen Raketenabwehr.

Wie sehr neue Partner gebraucht werden, zeigt gerade die Revolution im Nahen Osten. Die Nato hat zwar alle militärischen Mittel, aber sie ist auch ein politisches Bündnis. Deshalb dringend gesucht: politische Verbündete.

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