Wechsel Neuer Job für Ex-NRW-Minister Garrelt Duin

Porträt des Tages Der Ostfriese wird Hauptgeschäftsführer der Kölner Handwerkskammer.

NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (l) und der Currenta-Gewschäftsführer Dr. Günter Hilken (r) stellen bei einer Pressekonferenz am Montag 18. Januar 2016, einen Akzeptanzbericht vor, der Massstäbe auf dem Weg zu mehr Industrieakzeptanz herstellen soll.

Foto: NN

Garrelt Duin (51, Foto: dpa) war in der vergangenen Legislaturperiode SPD-Wirtschaftsminister in Nordrhein-Westfalen. Nach einer Zwischenstation bei Thyssenkrupp hat der Rechtsanwalt jetzt einen neuen Job. Er ist einstimmig zum Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Köln gewählt worden, teilte die Organisation am Montag nach einer außerordentlichen Vollversammlung mit.

Duin ist eine durchaus schillernde Politikerfigur. 196 Zentimeter groß gewachsen, dunkles Timbre, silbernes Haar, selbstbewusst. Als NRW-Wirtschaftsminister, den die Ex-Regierungschefin Hannelore Kraft (SPD) aus Niedersachsen geholt hatte, zerschellte er zu einem guten Teil am grünen Regierungspartner, der Duins Ressortvorhaben die Fesseln anlegte. So jedenfalls hatte Duin es selbst empfunden, immer wieder war ein frühzeitiger Abgang des Ostfriesen aus dem niedersächsischen Leer im Gespräch. Dazu gekommen ist es allerdings nicht.

Zuvor war Duin von 2005 bis 2010 Vorsitzender der SPD in Niedersachsen, von 2012 bis 2017 leitete er dann das Wirtschaftsressort der damaligen rot-grünen Landesregierung. 2018 nach der SPD-Pleite im Landtagswahlkampf wechselte er zu Thyssenkrupp, war dort in der dritten Managementebene als Personalchef für 5000 Mitarbeiter zuständig in vier Geschäftseinheiten bei der Großanlagenbau-Sparte Industrial Solutions. Zufrieden gestellt hat es ihn offenbar nicht: Der Ex-Minister bat um Auflösung seines Vertrags, das Unternehmen stimmte zu. Jetzt rückt er an die Spitze der Kölner Handwerkskammer. Duin soll für die Kammer seinen Einfluss in der NRW-Politik geltend machen. Wie groß der noch ist – das wird man künftig sehen. Die Interessenorganisation zählt zu den größten ihrer Art in Deutschland.

Die Kammer hat nach eigenen Angaben rund 200 Mitarbeiter. Sie vertritt mehr als 33 000 Firmen aus dem Großraum Köln, die zusammengerechnet auf einen Jahresumsatz von 19,3 Milliarden Euro kommen. Der Chefposten am Kölner Heumarkt war im März freigeworden, als Duins Vorgänger Ortwin Weltrich und dessen Stellvertreter Peter Panzer gehen mussten – wegen falscher Buchungen und zu hoher Gewinnbeteiligungen bei einer Kammer-Tochter. dpa/kup