Vorbild der Bundes-SPD NRW-SPD will eine Doppelspitze

Düsseldorf · Die nordrhein-westfälische SPD will sich nach dem Vorbild der Bundes-SPD für eine Doppelspitze öffnen.

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Der Landesvorstand werde einen entsprechenden Antrag für den Landesparteitag im November vorlegen, sagte NRW-SPD-Chef Sebastian Hartmann am Montag in Düsseldorf. Die Doppelspitze müsse mit einem Mann und einer Frau besetzt werden. Der Antrag werde die Option einer Doppelspitze eröffnen, über die von Parteitag zu Parteitag entschieden werden könne. Hartmann machte zugleich seinen Führungsanspruch klar. „Ich stehe als Landesvorsitzender weiter zur Verfügung“, betonte der SPD-Bundestagsabgeordnete.

In der Bundes-SPD hätten die Parteichefs Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans zusammen mit Kanzlerkandidat Olaf Scholz „ein Signal der Stärke und Einheit gesetzt“, sagte Hartmann. Er appellierte auch an die Geschlossenheit der NRW-SPD, die der mitgliederstärkste Landesverband der Sozialdemokraten ist.

„Wir schulden den Wahlkämpfern die Einheit der Partei“, sagte Hartmann. Die Strukturfrage einer Doppelspitze dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die SPD die Frage beantworten müsse, was sie besser könne als andere Parteien.

Die kommunalen Stichwahlen in NRW haben nach den Worten Hartmanns „ein durchmischtes Bild“ ergeben. Die Ergebnisse werde der Landesvorstand nun analysieren. Die SPD habe zwar wichtige Städte wie Dortmund und Gelsenkirchen halten können und Städte wie Hamm und Mönchengladbach aus dem Stand gewonnen. Allerdings habe die SPD auch Niederlagen erlitten, Mandate abgeben müssen und die Oberbürgermeister-Posten in der Landeshauptstadt Düsseldorf sowie Wuppertal verloren. „Wir wollen aus Fehlern lernen und den Wahlsiegern zuhören“, sagte Hartmann. Aber auch das Konzept der CDU sei nicht überall aufgegangen. „Die CDU und die SPD haben beide in NRW an Stärke eingebüßt.“

(dpa)