Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland Präses gegen Änderung bei Organspende
Düsseldorf · Manfred Rekowski hält an aktiver Zustimmung fest und spricht sich gegen die von Minister Spahn angestrebte Änderung aus.
Drei Tage vor der Entscheidung im Bundestag über eine Reform der Organspende hat sich der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland (Ekir) für eine Beibehaltung der bisherigen Regelung ausgesprochen. In seinem Bericht vor der jährlichen Landessynode in Bad Neuenahr sagte Manfred Rekowski am Montag: „Die beste Option scheint immer noch die bestehende Zustimmungslösung zu sein, dass Menschen sich selbst entscheiden und im positiven Fall die Bereitschaft zur Organspende zweifelsfrei dokumentieren.“
Aus Sicht der Empfangenden sei die Sache eindeutig: „Alle Veränderungen, die die Zahl der Spenderorgane erhöhen, ist gut.“ Das Leid dieser Menschen könne er nachvollziehen und habe sich persönlich deshalb auch dafür entschieden, einen Organspendeausweis auszufüllen. Aber die vorgeschlagene Widerspruchslösung, bei der jeder als potenzieller Spender gilt, der keinen Widerspruch einlegt, habe weitreichende Folgen für die Gesellschaft. Man könne dann nicht mehr von einer wirklichen „Spende“ reden. „Sehr wahrscheinlich ist es doch, dass sich die Gutinformierten der Gesellschaft eine Meinung bilden werden, viele schlechter Informierte aber auch mit zusätzlichen Kampagnen nicht angemessen aufgeklärt werden.“
Diskrepanz beim
Thema Klimaschutz
Rekowski bezeichnete die Fridays-for-Future-Bewegung als eine der „hoffnungsvollsten Entwicklungen des vergangenen Jahres“. Die Zeit der folgenlosen Deklarationen und Absichtserklärungen zum Klimaschutz müsse endgültig vorbei sein. Der Präses beklagte die Diskrepanz zwischen der hohen Zustimmung zu der Bewegung und gleichzeitigen Rekordwerten bei den Fluggastzahlen und dem Absatz großer Pkws.