Unfallbilanz: 520 Menschen starben 2014 auf NRW-Straßen
Zu hohe Geschwindigkeit ist meist die Ursache für Unfälle. Innenminister Jäger geht verchärft gegen Handy am Steuer vor.
Düsseldorf. Auf Nordrhein-Westfalens Straßen sind wieder mehr Menschen tödlich verunglückt. Um 41 auf 520 Verkehrstote stieg die Zahl im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2013. Für Innenminister Ralf Jäger, der gestern die Verkehrsunfallstatistik vorstellte, ist es da auch kein Trost, dass das Jahr 2014 von den Zahlen her die zweitbeste NRW-Statistik war. „Die Zahlen stehen für Tragödien, für Schicksale“, sagt der SPD-Politiker, der betont: „Zu hohe Geschwindigkeit bleibt Killer Nr. 1.“
Auch wenn die Zahlen noch nicht belastbar sind, sieht Jäger die Handynutzung am Steuer als zunehmende Ursache für Unfälle. Die Polizei beobachte eine steigende Nutzung von Smartphones beim Fahren. Selbst die Ablenkung durch den kurzen Blick aufs Handy bedeute ein lebensgefährliches Risiko, sagt Jäger und verdeutlicht das so: „Wer bei Tempo 50 den Blick für zwei Sekunden von der Straße abwendet, um zum Beispiel aufs Display zu schauen, fährt fast 50 Meter im Blindflug.“
Auch wenn sich die offiziell registrierte Zahl der Handynutzung im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen mit Verletzten oder hohem Sachschaden jährlich unter 200 bewege, gehe man von einer hohen Dunkelziffer aus. Heißt: Die Handynutzung dürfte weit häufiger zum Unfall beitragen. Dem will man nun gegensteuern. Besteht bei einem Unfall mit Personenschaden der Verdacht, dass der Fahrer durch das Handy abgelenkt war, so wird die Polizei in ganz NRW (wie jetzt schon in Köln) das Handy sicherstellen. Auf entsprechende Anordnung der Staatsanwaltschaft sollen die Handydaten dann daraufhin ausgewertet werden, ob zum Unfallzeitpunkt eine Kommunikationsverbindung bestand.