Junge Intensivtäter Update: "Kurve kriegen" - Hilfe für kriminelle Kinder

Das NRW-Präventionsprogramm für Acht- bis 13Jähige soll Straftaten verhindern. Bisher wurden rund 11,6 Millionen Euro investiert.

Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger zeigt in Düsseldorf die kurze Verbrechensgeschichte eines jugendlichen Straftäters, nachdem dieser in den Genuss des Präventionsprojektes "Kurve kriegen" gekommen ist.

Foto: Roland Weihrauch

Düsseldorf. Das Präventionsprogramm „Kurve kriegen“ wird in Zukunft an 19 statt acht Standorten angeboten. Das kündigte NRW- Innenminister Ralf Jäger (SPD) gestern in der Staatskanzlei in Düsseldorf an. „Kurve kriegen“ soll Kinder von acht bis 13 Jahren vor einem Abrutschen in die Kriminalität bewahren.

„500 Kinder haben das Programm seit seinem Start 2011 durchlaufen. 40 Prozent von den bisher 138 Absolventen des mehrjährigen Trainings sind mindestens ein halbes Jahr lang nicht mehr straffällig geworden“, sagte Jäger, der von einem großen Erfolg des Präventionsprogramms sprach.

Im Fokus stehen strafunmündige Kinder, die auf dem Weg sind, zu Intensivtätern zu werden. Wenn diese abgleiten, begehen sie laut Jäger im Alter von 14 bis 21 Jahren so viele Straftaten, dass pro Täter durchschnittlich 100 Menschen zu Opfern werden.

Die Kosten, die ein Intensivtäter zwischen seinem 14. und 25. Lebensjahr verursacht, liegen laut Jäger bei knapp 1,7 Millionen Euro. „Lieber frühe Hilfe statt späte Härte“, fasste Jäger das Motto des bundesweit einzigartigen Programms zusammen. Und es rechne sich auch. Seit dem Start 2011 wurden rund 11,6 Millionen Euro investiert — umgerechnet sind das die Kosten, die drei Intensivtäter bis zu ihrem 25. Lebensjahr verursachen. Zu den neuen Standorten zählen die Polizeipräsidien Düsseldorf, Mettmann und Mönchengladbach.