Viagogo und Co So will die SPD gegen Ticket-Abzocke im Internet vorgehen

Berlin · Oftmals findet man auf Internetplattformen wie Viagogo Eintrittskarten, die für überhöhte Preise angeboten werden. Wenn es nach der SPD geht, soll das ein Ende haben.

Symbolbild

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die SPD will per Gesetz verbieten, dass Internetplattformen wie Viagogo überhöhte Preise für Eintrittskarten verlangen. „Wir müssen härter gegen die Abzocke von Viagogo vorgehen“, sagte der rechtspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Fechner, der „Welt am Sonntag“. Er forderte, eine vom EU-Parlament verabschiedete Richtlinie rasch in deutsches Recht umzuwandeln.

Das Schweizer Unternehmen Viagogo, das besonders bei der Vermittlung von Tickets für Fußballspiele in die Kritik geraten war, wies die Vorwürfe zurück. Die Plattform bringe lediglich Käufer und Verkäufer zusammen, sagte ein Unternehmenssprecher der Zeitung. Der Preis werde vom Verkäufer festgesetzt. „Bei hoher Nachfrage und begrenztem Angebot steigen die Preise.“

Dem Beschluss des EU-Parlaments zufolge sollen Tickethändler nicht mehr mit Hilfe von automatisierten Programmen massenhaft Eintrittskarten bestellen dürfen, um sie auf Plattform im Internet zu verkaufen. Ansonsten drohen hohe Bußgelder.

„Wir sollten den Ehrgeiz haben, die notwendigen Gesetzesverschärfungen bis Sommer 2020 umgesetzt zu haben“, sagte Fechner. Dann findet die nächste Fußball-Europameisterschaft statt.

Eine Auswertung der Marktwächter der Verbraucherzentrale Bayern kommt dem Bericht zufolge zu dem Schluss, dass Konzertkarten bei Viagogo ein Vielfaches des Originalpreises kosten. „Verbraucher sind bei Viagogo einer preislichen Willkür ausgeliefert“, sagte Teamleiterin Tatjana Halm demnach. Sie habe auf höhere Ausgangspreise und intransparente Gebühren hingewiesen.

(dpa)