Düsseldorfs Nachbarstädte machen mobil gegen den Flughafenausbau

Stadtchefs kritisieren in einem Offenen Brief an die Landesregierung scharf die Pläne des Düsseldorfer Airports.

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Düsseldorf. Sieben Städte und Kommunen aus der Region haben sich im Widerstand gegen die Ausbaupläne des Düsseldorfer Flughafens zusammengeschlossen. Mit einem Offenen Brief wenden sich die Stadtchefs von Meerbusch, Kaarst, Krefeld, Ratingen, Tönisvorst, Essen und Mülheim an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und kritisieren die Flughafenbetreiber scharf.

Der Flughafen will unter anderem zu den Stoßzeiten in den frühen Morgen- und späten Abendstunden mehr Flugzeuge starten und landen lassen. Dazu wird das Unternehmen im Spätsommer einen Erweiterungsantrag beim Verkehrsministerium einreichen.

Der Flughafen versuche den „Angerland-Vergleich“ zu unterwandern, kritisieren die Kommunen. Dieser Vertrag zwischen Nachbargemeinden und Flughafen aus dem Jahr 1965 schreibt vor, dass von zwei Startbahnen nur eine genutzt werden darf. Mit der geplanten Ausweitung müsste die Nordbahn aber zur Regelstartbahn werden.

Weiter heißt es: „Nicht der Bedarf kann am Düsseldorfer Flughafen den Flugverkehr dimensionieren, sondern die Grenzen der Belastbarkeit seines Umfeldes bestimmen die Kapazität.“

Die Zahl der Flugbewegungen solle von derzeit maximal 45 auf 60 pro Stunde erhöht werden, sagte Flughafensprecher Thomas Kötter. Statt 212 000 Starts und Landungen würden es nach Wunsch des Flughafens 252 000 jährlich sein. „Damit werden wir noch lange nicht zum Großflughafen wie Frankfurt oder München“, sagte Kötter.

Die Kommunen fordern die Landesregierung auf, eine Luftverkehrskonzeption vorzulegen. Ministerpräsidentin Kraft wollte sich Freitag nicht äußern. „Sie hat den Brief aber zur Kenntnis genommen“, sagte Sprecherin Heidi Renz auf Anfrage.