Flughafenausbaus: Viel Protest macht Eindruck
Grüne informieren über Flughafenausbau. Meerbuscher fürchten Belastung.
Meerbusch. „Der Flughafen Düsseldorf ist bezogen auf die Spitzenbelastung und Anzahl der Betroffenen der lauteste Großflughafen.“ Diese Einschätzung stützen die Landesgrünen auf den Vergleich mit Dortmund und Köln-Bonn. Dass der Lärm groß und die Flugbewegungen zahlreich sind, erleben viele Meerbuscher täglich. Und es soll noch mehr werden.
Die Klagen über Fluglärm nehmen zu: Zu niedrig sei die Flughöhe, zu zahlreich seien Flüge, die die Ruhestunden — vor sechs Uhr morgens und nach 22/23 Uhr abends — verletzten. Entsprechend aufmerksam werden die Pläne des Flughafens Düsseldorf verfolgt, die Zahl der Flugbewegungen von derzeit 45 auf 60 in Spitzenstunden zu erhöhen. Der entsprechende Antrag soll im Juni 2014 gestellt werden.
Was er beeinhaltet, darüber informierte am Montagabend Oliver Keymis, grüner Landtagsabgeordneter und Vizepräsident des Landtags, im Haus Baumeister die etwa 30 Zuhörer.
Was können wir dagegen tun? Auf die Kernfrage des Publikums hatte Zuhörer Christoph Lange, zugleich Vorsitzender der Initiative Bürger gegen Fluglärm (BgF), eine einfache Antwort: Schreiben, schreiben, schreiben. Protestbriefe an Politiker würden in der Masse durchaus Eindruck machen. Auch die Mitgliedschaft bei der BgF sei hilfreich. Je mehr Mitglieder es gebe, je größer sei das politische Gewicht. Dass die Parteien keine Macht hätten, blieb im Plenum nicht unwidersprochen. Keymis verhehlte aber nicht, dass Grüne und SPD unterschiedliche Positionen hätten. Seine Fraktion beharre darauf, dass der Angerlandvergleich, der von einem Einbahnbetrieb ausgehe und die Parallelbahn als Ausweichmöglichkeit betrachte, eingehalten werde. Schon die aktuell abgewickelten Flugbewegungen benötigten allerdings beide Bahnen. „De facto haben wir einen Zweibahnbetrieb. Die Kapazitäten des Stadtflughafens Düsseldorf sind erreicht, wenn nicht gar überschritten.“
Bürgermeister Dieter Spindler teilte die kritische Haltung von Keymis und Lange in diesem Punkt. Die Stadt positioniere sich eindeutig gegen die Kapazitätserweiterung, die laut Keymis eine Steigerung der Flugbewegungen auf bis zu 320 000 im Jahr — 64 000 mehr als derzeit erlaubt — bedeute. Man könne dem Flughafen doch nicht erlauben, diese Spitzenzeiten der Belastung „frei Schnauze“ übers Jahr zu wählen, sagte Spindler. „Die Mehrbelastungen gibt es dann im Juni, wenn alle draußen sitzen wollen, und der Ausgleich dafür wird im November geschaffen.“