Persönliche Kritik an Kräling belastet die Gemeinderatswahlen

Am Wochenende wird in der Pfarrei Hildegundis von Meer der neue Gemeinderat gewählt.

Meerbusch. Wie in allen Pfarreien in NRW wählen auch die Angehörigen der Pfarrei Hildegundis von Meer am Samstag und Sonntag ihren Rat. Nach der Neustrukturierung der Pfarrei als Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) ist der GdG-Rat das Nachfolgeorgan des Pfarrgemeinderats.

15 gewählte Vertreter in diesem beratenden Gremium entscheiden mit dem Pfarrer und dem Pastoralteam über die Belange ihrer Gemeinden. 17 Personen stellen sich zur Wahl. Zwei bewerben sich jeweils im Namen von St. Cyriakus und St. Martin, vier für St. Franziskus, je drei für St. Nikolaus, St. Stephanus und St. Pankratius.

In den ersten Jahren der Gemeinschaft der Gemeinden Hildegundis von Meer war die Arbeit im Pfarrgemeinderat immer wieder belastet. Kritik entzündete sich innerhalb und außerhalb des Gremiums an der Art und Weise der Umstrukturierung der Pfarrei ebenso wie an „Führungsstil“ und Diskussionskultur im PGR.

Die letzte Zuspitzung erfuhr der Konflikt, als dem intern in die Kritik geratenen PGR-Mitglied Hubert Kräling der Zutritt zu einer Sitzung verwehrt wurde.

Der Antrag, Kräling aus dem PGR auszuschließen („zerrüttetes Vertrauensverhältnis“) folgte. Durchsetzen konnten Pfarrer Norbert Viertel und die Mehrheit des Pfarrgemeinderats diesen Wunsch nicht.

Ein Treffen vor der Schiedsstelle des Bistums endete Ende Oktober ohne Einigung. Die endgültige Entscheidung über Recht oder Unrecht des Ausschlusses erübrigt sich faktisch: Kräling kandidiert nicht wieder.

Ungeachtet dessen griff der PGR Kräling in der Sitzung am Donnerstagabend sehr persönlich an: Man verzichte auf eine Ausschlussentscheidung von Aachen, weil man bezweifle, dass er, Kräling, „die nötige Einsichtsfähigkeit in sein Verhalten besitzt oder erlangen wird“, teilte man Kräling in einem offenen Brief mit.

Für die große Mehrheit des Gremiums ist die Situation eindeutig: Kräling habe sich zum Werkzeug derjenigen machen lassen, deren Ziel es sei, die durch den Bischof verordnete Fusion zu bekämpfen, das Pastoralteam in seiner Arbeit extrem zu behindern und dem Gremium sowie dem gesamten Vorstand „in möglichst großer Öffentlichkeit zu schaden“.

Man habe seine ganzen angeblichen Verfehlungen noch einmal aufgelistet, sagt Kräling am Freitag und beschreibt die an diesem Punkt „eisige Atmosphäre“ der Sitzung.

Für den Bösinghovener, der seine Aufgabe darin sah, engagiert die Interessen der Gläubigen von St. Pankratius im PGR zu vertreten, ist das Kapitel Ehrenamt im Pfarrgemeinderat endgültig abgeschlossen: „Noch mal vier Jahre und diese Auseinandersetzungen, das brauche ich nicht."