Protest gegen achtspurigen Ausbau Stadt soll sich für Mitbenutzung des A 3-Standstreifens einsetzen
Leverkusen. · FDP fordert, Leverkusen soll Langenfelder Beschluss zustimmen.
Das Wort Resolution hat Hochkonjunktur. Nun wurde in Langenfeld eine verabschiedet zum achtspurigen Ausbau der A 3 zwischen Opladen und dem Autobahnkreuz Hilden. Der soll sich Leverkusen anschließen, fordert die FDP. Deren verkehrspolitischer Sprecher Friedrich Busch sagt: „Wir als Stadt Leverkusen sollten endlich den Schulterschluss mit den betroffenen Kommunen suchen und die vorliegende Resolution der Stadt Langenfeld mit Beschluss des Rates der Stadt Leverkusen unterstützen“.
FDP: „Kakofonie bei Westwind nicht zu überhören“
Er kritisiert: Man könne den Eindruck haben, bei manchen Leverkusener Politiker seien die Negativauswirkungen eines achtspurigen Ausbaus „für einen Teil der Opladener Bevölkerung“ noch nicht ins Bewusstsein gedrungen. Speziell für den Bereich rund ums ehemalige Finanzamt könnte die Erweiterung eine höhere Belastung bedeuten. Dort sei schon jetzt bei Westwind die Kakofonie nicht zu überhören. „Wir müssen uns jetzt in den Planungsprozess einschalten. Jetzt werden die Weichen gestellt, wie in einigen Jahren der konkrete Ausbau ablaufen wird.“
Im FDP-Antrag heißt es: „Der Rat der Stadt Leverkusen beschließt in Anlehnung an die von der Stadt Langenfeld am 2. Juli einstimmig beschlossene Resolution nachfolgende, auf Leverkusen zugeschnittene Ausführungen: Der Rat... stellt fest, dass eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur existenzielle Grundlage für unsere Kommune als Wohn- und Wirtschaftsstandort ist. Ebenso führt aber der Ausbau der Infrastruktur neben seinem Nutzen auch zu Auswirkungen negativer Art, wie eine Erhöhung der Lärmbelästigung, zusätzlicher Flächeninanspruchnahme sowie Eingriffe in Natur und Landschaft. Letzteres betrifft unter anderem das FFH-Schutzgebiet Wupperaue.“ Und weiter: „Der Rat... spricht sich für einen achtspurigen Ausbau ohne weitere Standstreifen aus, der die Nutzung des bestehenden Standstreifens... als vierte Fahrspur vorsieht, einschließlich punktuell ggf. erforderlicher Nothaltebuchten sowie für einen nachhaltigen Lärmschutz auf dem gesamten Streckenabschnitt.“
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach hält die Forderung der FDP für richtig. Nur so könne zusätzlicher Feinstaubausstoß, Lärm und Flächenbelastung gemindert werden.
Der Kreistag Mettmann sprach sich Anfang der Woche „für die dringende Notwendigkeit eines maßvollen Ausbaus der A 3“ – Stichwort: Standstreifennutzung – aus. Der Landrat soll mit Straßen NRW verhandeln. In Leichlingen wird am Donnerstag der Rat entscheiden, ob die Blütenstadt sich der Langenfelder Resolution anschließen wird
Ob Leverkusen der Resolution zustimmt, ist fraglich. Denn: Stadtchef Richrath hatte Ende 2018 einem Vorstoß in diese Richtung den Nachbarkommunen nicht zugestimmt: „Wir wollen so viele Teile der Autobahn wie möglich auf unserem Gebiet in einen Tunnel verlegt bekommen. Da wäre ein Eintritt für einen wie auch immer gearteten oberirdischen Verlauf nur kontraproduktiv.“