Widerstand gegen Ausbau der A 3

Zwischen Hilden und Opladen soll die A 3 achtspurig werden. Der BUND macht gegen die Pläne für die Autobahn mobil.

Foto: BUND/Google Earth

Langenfeld. Für den geplanten Ausbau der Autobahn 3 zwischen Hilden und Opladen auf vier Fahrspuren in beide Richtungen soll bis Ende 2020 die Trasse bestimmt werden. Der Langenfelder Ortsvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), Karl Wilhelm Bergfeld, ruft vor allem die in Autobahnnähe wohnenden Bürger dazu auf, die eigenen Belange in das Planungsverfahren einzubringen. Wie der städtische Chefplaner Ulrich Beul sagte, ist die Stadt Langenfeld bislang erst ganz am Rande in dieses Vorhaben des Bundesverkehrswegeplans 2030 eingebunden.

Karl Wilhelm Bergfeld, BUND-Ortsvorsitzender Langenfeld

Bergfeld fürchtet, dass Fakten geschaffen werden, die nicht im Interesse von Langenfeld seien. Direkt an der A 3 seien die Wohngebiete in Reusrath-Süd, Furth, Hardt und Wiescheid-Feldhausen sowie die Landschaftsschutzgebiete Hapelrath und Schwanenmühle/Haus Graven und das Naturschutzgebiet Further Moor betroffen. „Insbesondere während der jahrelangen Bauzeit sind nicht nur die Anwohner, sondern auch die im Grüngürtel erholungsuchenden Langenfelder massiv durch Lärm und Staub beeinträchtigt.“

Gemeinsam mit weiteren BUND-Mitgliedern aus Langenfeld und Hilden sowie Vertretern anderer Umweltverbände und Behörden war Bergfeld unlängst bei einem Informationstermin des Landesbetriebs Straßenbau (Straßen NRW). „Von der 15 Kilometer langen Strecke tangieren etwa 8,5 Kilometer Langenfelder Gebiet“, so Bergfeld. Der Ausbau der A 3 werde auf erhebliche Widerstände bei Anwohnern und Umweltverbänden stoßen. „Denn entlang der Strecke trifft man entweder auf besiedelte Flächen oder auf Naturschutzflächen.“ In einem ersten Schritt will Straßen NRW nach eigenen Angaben für die zusätzlichen Fahrspuren bis Ende 2020 eine Trasse mit möglichst geringem Konfliktpotenzial bestimmen.

Ulrich Beul, Planungsamt Langenfeld

Untersuchungen hierzu wie etwa Lärmschutzberechnungen sollen bis 2019 vorliegen. Folgende Lösungen seien denkbar: Es wird jeweils eine Spur rechts und links angebaut („zweiseitige Variante“), beide Spuren werden rechts („Ostvariante“) oder beide Spuren werden links („Westvariante“) angebaut. Durch einen abschnittsweisen Wechsel ließen sich verschiedene Varianten kombinieren.

Werden beide Spuren auf einer Seite angebaut, wirkt sich dies laut BUND unmittelbar bis in rund 40 Meter neben dem heutigen Fahrbahnrand aus: für zwei zusätzliche Fahrstreifen, Lärmschutz, Baustraßen und etwa ein Regenrückhaltebecken. Bergfeld: „Das bedeutet für Langenfeld, dass circa 340 000 Quadratmeter Lebensraum für Mensch und Natur verlorengehen.“ Erst wenn die Planer eine Vorzugsvariante ermittelt haben, stehe die gesetzlich vorgeschriebene Beteiligung der Öffentlichkeit an.

Langenfelds Baudezernent Beul sieht erst zu diesem Zeitpunkt Möglichkeiten, die Interessen der Stadt einzubringen. „Die Planer dieses A 3-Ausbaus müssen ja erstmal feststellen, welche Flächen überhaupt betroffen sein sollen. Auf alle Fälle werden wir Wert auf bestmöglichen Lärmschutz legen.“

Der achtspurige A 3-Ausbau auf diesem Abschnitt ist laut Straßen NRW mit dem Bundesverkehrswegeplan 2030 beschlossen, die Frage nach anderen Lösungen stelle sich nicht mehr. BUND-Vertreter hatten bei dem Treffen statt des Ausbaus eine bessere Verkehrslenkung etwa über die A 59 vorgeschlagen, Tempolimits oder die zeitweise Freigabe von Standstreifen.