Alles kommt aus der Wolke
Im Herbst startet Apple den Dienst „iCloud“. Allerlei Daten werden in einem Rechenzentrum zentral gespeichert.
Düsseldorf. Ab Herbst will Apple das digitale Leben vereinfachen. Denn heute verwendet man viel Zeit, um gekaufte Musik oder Filme vom iPhone zum Rechner zu überspielen, um sie dann doch auf dem iPod oder iPad zu hören.
„Dass wir uns darum kümmern müssen, dass die Daten aller Geräte stets miteinander synchron sind, macht uns wahnsinnig“, sagt Apple-Chef Steve Jobs bei der Vorstellung des neuen Dienstes, der sich „iCloud“ (übersetzt: Internet-Wolke) nennt.
Vorteil des Dienstes: Als Anwender spart man Speicherplatz. Denn bisher wurden die Daten auf dem heimischen Computer zentral gespeichert, ab Herbst in den USA (ein genauer Starttermin steht für Europa noch nicht fest) hat man jederzeit von überall Zugriff auf seine im iTunes-Store gekauften Filme, Videos, elektronischen Bücher oder die Programme (Apps). Daher muss sich der Computernutzer dann auch nicht mehr um die Datensicherung kümmern, wenn mal die heimische Festplatte kaputt gehen sollte.
Aber auch eigene erstellte Dateien wie Dokumente, Fotos oder Kalenderdaten können mit Hilfe dieses Dienstes zentral gespeichert werden. Wenn man möchte, geschieht das komplett automatisch.
Das ist gleichzeitig der Nachteil: Denn der Anwender muss sich schon genau überlegen, welche Daten er Apples Rechenzentrum anvertrauen möchte und wie sicher und geschützt die Daten dort gespeichert werden.
Der Konzern hat eigens für den neuen Dienst in North Carolina (USA) ein neues, riesiges Rechenzentrum gebaut. Außerdem ist der Zugriff auf die Daten auch abhängig von einer schnellen Internet-Verbindung.
„iCloud“ soll kostenlos sein: Er bietet zum Speichern von persönlichen Daten 5 Gigabyte (GB). Das klingt wenig. Fotos, Filme, Apps, elektronische Bücher, die man bei Apple gekauft hat, zählen nicht dazu. Der amerikanische Konzern bietet zudem den Service „iTunes Match“.
Musik zum Beispiel, die man mit einer CD seiner Sammlung hinzugefügt hat, kann ebenfalls in der iCloud gespeichert werden. Man muss die Musik dafür nicht extra auf dem amerikanischen Server speichern. Für rund 25 Dollar im Jahr gleicht „Match“ die Dateien ab und stellt sie zum Abruf für jedes Gerät bereit.
Damit bietet Apple eine Möglichkeit, die Google oder Amazon mit ihren Cloud-Diensten bisher nicht bieten.