Autokauf: Vorsicht bei Tankrabatten
Die Angebote der Hersteller unterscheiden sich oft nicht von normalen Nachlässen.
Frankfurt. Der Benzinpreisschock sitzt tief. Deshalb setzen manche Hersteller nun auf Tankrabatte. Die Angebote suggerieren, dass mit einem Neuwagen kostenlos oder wesentlich günstiger getankt werden kann. Die Wahrheit dahinter sieht meist anders aus: "Die Hersteller nutzen die Aufmerksamkeit für das Thema Sprit", sagt Sabine Goetz, Sprecherin des Automobilclubs von Deutschland (AvD).
So verführerisch es zum Beispiel klingt, für eine Fahrleistung von 30 000 Kilometern kostenfrei tanken zu können - im Grunde ist alles beim Alten: "Im Prinzip gibt es hier keinen großen Unterschied zu anderen Rabatt-Aktionen der Hersteller", so Goetz. Denn ein regelrechter Benzingutschein ist beim Kauf des Wagens kaum zu erwarten. Vielmehr wird zum Beispiel auf Basis des Durchschnittverbrauchs des Wagens und einer angenommenen Kilometerleistung eine Summe errechnet, die es dann sozusagen als Rabatt gibt.
"Pauschale Aussagen, ob so ein Rabatt lohnend ist, gibt es nicht", erklärt Sabine Goetz. Wie bei allen derartigen Angeboten ist der Kunde selbst gefragt, um für sich die möglichen Vorteile zu errechnen. Er muss das Angebot des Herstellers genau anschauen und durchrechnen, es mit anderen Möglichkeiten wie einer günstigen Finanzierung, der Möglichkeit der Inzahlungnahme des Altwagens oder auch der Barzahlung und dem dadurch möglichen Preisnachlass vergleichen.
Hinzu kommt, dass Rabattaktionen heute eher die Regel als die Ausnahme sind. Eine Studie des Center Automotive Research (CAR) an der Fachhochschule Gelsenkirchen hat ergeben, dass die Höhe der möglichen durchschnittlichen Rabatte weiter steigt - 16,5 Prozent sind es im Schnitt. Und wer zum Händler geht, findet dort nicht selten auch fast neue Fahrzeuge oder solche mit sogenannten Tageszulassungen für noch günstigere Preise: "Hier sind Nachlässe bis zu 25 Prozent im Vergleich zum eigentlichen Neupreis möglich", sagt Sabine Goetz.