Ratgeber Barfen: Die richtige Ernährung für einen Hund?

Barfen, kurz für "biologisch artgerechte Rohfütterung", ist eine Ernährungsmethode für Hunde, die darauf abzielt, ihre Nahrung so natürlich und artgerecht wie möglich zu gestalten.

Foto: unsplash.com/Pauline Loroy

Diese Methode basiert auf der Idee, dass Hunde, ähnlich ihren wilden Vorfahren, am besten mit rohem Fleisch, Knochen, Innereien sowie anteilig auch Gemüse und Obst ernährt werden sollten. Dabei sollte besonderes Augenmerk auf das richtige Verhältnis von Fleisch zu Gemüse sowie auf die Qualität der Lebensmittel gelegt werden.

Die Vorteile des Barfens liegen vor allem in der Frische und Natürlichkeit der Zutaten, was zu einer besseren Verdauung und Gesundheit des Hundes führen kann. Kritiker weisen jedoch auf potenzielle Risiken hin, wie z.B. die Gefahr einer unzureichenden Ernährungsbalance und das Risiko von bakteriellen Infektionen durch rohes Fleisch. Hochwertiges Barf-Futter kann in spezialisierten Geschäften oder online erworben werden, wobei die Kosten variieren können, je nach Qualität und Herkunft der Zutaten. In der Regel sind die Kosten für eine Barf-Diät höher als für konventionelles Futter.

Wie sollte eine Barf Ernährung für einen Hund zusammengesetzt sein?

Der Hauptbestandteil der Barf Ernährung besteht aus 70 bis 80% Fleisch, einschließlich Muskelfleisch, Innereien und Knochen. Dies spiegelt die natürliche Ernährungsweise der wilden Vorfahren der Hunde wider und soll sicherstellen, dass sie alle notwendigen tierischen Proteine und Fette erhalten, die für ihre Gesundheit und Vitalität entscheidend sind.

Die restlichen 20 bis 30% der Barf-Diät sollten aus Gemüse bestehen, wobei bestimmte Gemüsesorten wie Karotten, Gurken und Blattsalate bevorzugt werden sollten, während Nachtschattengewächse wie Tomaten oder Paprika meist vermieden werden sollten. Obst kann in Maßen hinzugefügt werden, wobei darauf zu achten ist, dass Zitrusfrüchte und Weintrauben nicht verträglich sind. Obst und Gemüse sollten stets püriert werden, um eine besonders gute Aufnahme der Vitamine zu ermöglichen. Zusätzlich kann eine kleine Menge Fett (wie Kokosöl oder Leinöl) beigefügt werden, um die Nährstoffaufnahme zu fördern.

Welche Vorteile hat das Barfen?

Das Barfen bietet eine Reihe von Vorteilen, die es für viele Hundebesitzer zu einer attraktiven Fütterungsmethode machen.

Frische Zutaten: Bei dieser Methode werden frische, rohe Lebensmittel verwendet, die frei von Konservierungsstoffen und künstlichen Zusätzen sind. Dies kann dazu beitragen, die Aufnahme von unerwünschten Chemikalien zu minimieren.

  1. Verbesserung der Verdauung: Viele Anhänger des Barfens berichten von einer verbesserten Verdauung und weniger Verdauungsproblemen bei ihren Hunden. Rohes Fleisch und püriertes Gemüse sind oft leichter verdaulich als verarbeitete Futtermittel.
  2. Gesundes Fell und Haut: Die natürlichen Öle und Fette in rohem Fleisch können zur Gesundheit von Haut und Fell beitragen, was oft zu einem glänzenderen Fell und weniger Hautproblemen führt.
  3. Individuelle Anpassung: Barfen ermöglicht eine flexible Anpassung der Diät an die spezifischen Bedürfnisse und Vorlieben des einzelnen Hundes, einschließlich der Berücksichtigung von Allergien oder speziellen ernährungsbedingten Anforderungen.
  4. Gewichtsmanagement: Durch die Kontrolle über die Zutaten und deren Mengen können Besitzer das Gewicht ihres Hundes besser steuern und Übergewicht vermeiden, das durch verarbeitete Lebensmittel und Füllstoffe gefördert werden kann.
  5. Zahnhygiene: Das Kauen auf rohen Knochen (die niemals gekocht werden sollten, um Splittern zu vermeiden) kann helfen, die Zähne sauber zu halten und die Zahnsteinbildung zu reduzieren.

Welche Nachteile hat das Barfen?

Obwohl das Barfen viele Vorteile bietet, gibt es auch einige potenzielle Nachteile und Risiken, die Hundebesitzer beachten sollten.

  1. Nährstoffmangel: Eine der größten Herausforderungen beim Barfen ist die korrekte Zusammensetzung der Diät, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Nährstoffe in den richtigen Mengen vorhanden sind. Ein Ungleichgewicht, etwa zu wenig Kalzium oder ein Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralien, kann zu langfristigen Gesundheitsproblemen führen.
  2. Zeit- und Arbeitsaufwand: Die Zubereitung von Barf-Mahlzeiten kann zeitaufwendig sein, insbesondere im Vergleich zu fertigem Trocken- oder Nassfutter. Dies kann für Beschäftigte oder weniger erfahrene Hundebesitzer eine Herausforderung darstellen.
  3. Kosten: Hochwertige Rohzutaten, insbesondere frisches Fleisch und Bio-Gemüse, können teurer sein als kommerzielles Hundefutter. Die Kosten können weiter steigen, wenn spezielle Zutaten oder Supplements benötigt werden.

Wo kann man hochwertiges Barf kaufen?

Hochwertiges Barf kann man in einem spezialisierten Onlineshop kaufen. Viele Online-Plattformen bieten eine breite Palette an Barf-Produkten, die bequem nach Hause geliefert werden. Empfehlenswert ist ein Barf Shop, in dem ein großes Sortiment zur Verfügung steht, das mit der Hilfe tierärztlicher Beratung entstanden ist. So kann man sicher sein, dass es sich um hochwertige Nahrung für Hunde und Katzen handelt.

Was kostet es, einen Hund zu barfen?

Das Barfen eines kleinen Hundes kostet etwa 20-40 € pro Monat. Hunde mittlerer Größe benötigen mehr Futter, das ca. 50-80 € im Monat kostet. Aufgrund der frischen Zutaten und der hohen Qualität ist Barf häufig etwas teurer als andere Futtermittel.