Beauty-Messe: Natürlichkeit ist schick
In dieser Saison bestimmen sanfte Farben wie Beige, Weiß und Khaki das Make-up.
Düsseldorf. Weniger ist mehr - so lautet in dieser Saison der Trend beim Make-up. Sanfte Farben wie Weiß, Beige und Sand in Kombination mit Khaki, Orange, Aqua- und Türkistönen sind in diesem Sommer für Augen und Lippen in. Der Trend zur Natürlichkeit setzt sich auch bei den Nägeln fort: "Derzeit sind relativ kurze und oval gefeilte Nägel gefragt, die in Beige- oder hellen Pastelltönen lackiert sind", berichtete gestern Helmut Winkler, Direktor der Kosmetik-Fachmesse Beauty International, die in diesem Jahr zum 25. Mal stattfindet.
Ab heute treffen sich Fachbesucher drei Tage lang auf dem Düsseldorfer Messegelände, um über die neuesten Trends aus der Kosmetik-, Nagel-, Fuß- und Wellnessbranche zu fachsimpeln. 1200 Aussteller und Marken aus 25 Ländern sind angemeldet und bieten eine Übersicht über das gesamte Feld der professionellen Kosmetik.
Ein Schwerpunkt auf der diesjährigen Beauty-Messe ist das Thema Nachhaltigkeit von Kosmetikprodukten, das laut Prof. Michael Schmidt, Biochemiker an der Universität Hannover und fachlicher Leiter der Kosmetik-Workshops der Messe, in der Industrie zu kurz kommt: "Die Entwicklung von Produkten auf Basis natürlicher Rohstoffe reicht alleine nicht aus. Entscheidend sind auch die Bedingungen, unter denen Pflanzen angebaut und Rohstoffe gewonnen werden." Er fordert, dass auch soziale und ökologische Aspekte beachtet werden.
Ein Beispiel sei die Gewinnung von Palmkernöl, das in vielen Kosmetika eingesetzt wird. Dafür seien in Indonesien und Malaysia riesige Monokulturen durch Regenwaldrodung entstanden - "unter schwierigen gesundheitlichen und sozialen Bedingungen der Bevölkerung", so Schmidt. Mittlerweile fördert die Umweltstiftung WWF nachhaltige Anbaumethoden für Palmöl und versucht dadurch, den Umweltschaden zu begrenzen.
Die Nachhaltigkeit hält mittlerweile auch Einzug in wissenschaftlichen Studien. So gibt es erste Ergebnisse mit nachhaltig gewonnenen Rohstoffen aus dem Meer. Ein Beispiel hierfür ist das Seegras, das wertvolle Inhaltsstoffe liefert. Dazu gehören neben Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen auch Omega-Fettsäuren und sekundäre Pflanzenstoffe.
Schmidt: "Spezielle Verfahren machen sie länger haltbar, sodass auch ihre entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften erhalten bleiben." Neben dem Gedanken der nachhaltigen Nutzung bietet derartige Forschung auch neue Ansätze für die Wirkung bestimmter Stoffe in Kosmetika.