Behörde zieht Pedelecs aus dem Verkehr

Bei Kontrollen schwere Mängel festgestellt.

Köln. Bei der Überprüfung von Elektrofahrrädern ist die Bezirksregierung Köln auf teils gravierende Mängel gestoßen. Experten der Bezirksregierung kontrollierten in der Städteregion Aachen, Köln und Jülich sogenannte Pedelecs, die in 15 Fahrradgeschäften in der Region angeboten wurden.

So sei bei zwei Pedelecs eines Aachener Händlers nach nur fünf Kilometern auf dem Prüfstand das Vorderrad gebrochen, teilte die Bezirksregierung gestern mit. Die Bremswirkung an diesem Vorderrad sei nur für ein zulässiges Gesamtgewicht von maximal 60 Kilogramm ausgelegt, angegeben worden seien aber 105 Kilogramm.

Der Händler hatte die Klapp-Pedelecs von einem niederländischen Hersteller erworben. Er darf sie nicht mehr verkaufen und muss die bisherigen Käufer schriftlich über die Mängel informieren.

Ein anderer Aachener Händler bot Pedelecs aus China an. Die CE-Konformitätserklärung, die die Sicherheit bescheinigen sollte, war ungültig. Der Importeur, der die Räder an den Händler verkauft hatte, musste nun bundesweit 1000 Pedelecs zurückrufen.

In anderen Fällen kommen nun Prüfkosten und Bußgelder auf die Händler zu. Die Bezirksregierung kündigte für die kommenden Wochen verstärkte Überprüfungen von Pedelecs bei Herstellern, Importeuren und Händlern an.

Erst am Dienstag hatten der ADAC und die Stiftung Warentest die Ergebnisse eines Tests von 16 Pedelecs veröffentlicht. Dabei war immerhin mehr als die Hälfte wegen Sicherheitsmängeln durchgefallen. dpa