Kleine Entscheidungshilfe Aufhören oder nicht: Wann ein Studienabbruch sinnvoll ist

Berlin (dpa/tmn) - Manchmal hat man einfach keinen Bock. Auch Studierende kennen das Gefühl. Vorlesung, Hausarbeit, Referat im Seminar - das alles bereitet mal mehr, mal weniger Freude. Doch was, wenn dahinter mehr als bloß temporäre Unlust steckt?

Foto: dpa

Wann ist ein Studienabbruch sinnvoll?

REISSLEINE: Wer komplett unglücklich ist, sich ohne jede Begeisterung zur Uni schleppt, sollte sich nicht weiter quälen, rät Stefan Grob vom Deutschen Studentenwerk. Besser sei es, frühzeitig die Reißleine zu ziehen, wenn man das Gefühl hat, falsch zu sein.

KEIN MAKEL: Für einen Studienabbruch muss sich niemand schämen. Und mitunter hilft das sogar bei der Suche nach einer passenden Ausbildung. „Studienabbrecher werden mittlerweile mit Kusshand genommen“, sagt Grob. Denn jemand, der abbricht, hat eine Hochschulzugangsberechtigung und einige Semester studiert - bringt also bereits einiges an Wissen und Erfahrung mit. „Ein Studienabbruch ist kein Makel“, betont Grob.

DOCH WEITERMACHEN?: Wichtig für die Entscheidung sind natürlich auch die Gründe für die Zweifel. Ist der Lernstoff zu schwer, der Druck von den Eltern zu groß? Um herauszufinden, was hinter den Zweifeln steckt und ob man die Situation womöglich auch anders verbessern kann, sollten sich Studierende an die Beratungsstellen vor Ort wenden.

HILFE: Das Bundesbildungsministerium bietet unter www.studienabbruch-und-dann.de eine Hilfestellung. Zweifler finden dort etwa Karrieremöglichkeiten im Fall eines Abbruchs. Außerdem gibt es eine Übersicht mit Beratungsstellen, die im Zweifel Unterstützung anbieten.

STUDIENWAHL: Klar, Erwartungen können immer enttäuscht werden. Aber wer sich vor dem Studium ordentlich über das Fach informiert, minimiert das Risiko, dass es später doch nicht passt. Grob rät, bei der Suche nach dem richtigen Fach nach Stärken und Neigungen zu gehen - und nicht danach, was vermeintlich gerade auf dem Arbeitsmarkt gefragt ist. „Es gibt an der Uni Heerscharen von unglücklichen Juristen und Betriebswirtschaftlern. Davon brauchen wir nicht noch mehr.“