Azubis in der IT-Branche müssen teamfähig sein

Berlin (dpa/tmn) - Jobs in der IT-Branche bieten jungen Menschen gleich mehrere Vorteile: Sie sind krisensicher, zukunftsträchtig und dabei noch gut bezahlt. Für angehende Computerspezialisten sind gleich vier Ausbildungsberufe interessant.

David Thoben ist nicht blass, nicht picklig, und eine dicke Brille hat er auch nicht. Damit passt der 22-Jährige so gar nicht in das Bild eines Nerds, das viele beim Gedanken an Computerspezialisten vor Augen haben: ein junger Mann ohne Freunde, der stundenlang im Keller vor einem Computer sitzt und auf diesen einhackt. Das Beispiel zeigt: Mit der Wirklichkeit hat dieses Klischeebild nur wenig gemein.

Thoben arbeitet seit fast drei Jahren für den Internetdienstleister Strato AG in Berlin. Er macht dort eine Ausbildung zum Fachinformatiker. Mit seiner durchtrainierten Figur hält man ihn vielleicht für einen Surfer oder Sportstudenten, für einen Computerspezialisten aber sicher nicht.

„Als Nerd hätte man in meinem Job auch keine guten Karten“, sagt Thoben. Als Fachinformatiker ist es nämlich nur zum Teil seine Aufgabe, Software zu programmieren. Fast genauso viel Zeit verbringt er damit, Projekte zu planen, Kosten zu kalkulieren und die technischen Neuerungen den anderen Mitarbeitern in der Firma zu erklären. Wer es in dem Beruf zu etwas bringen will, braucht daher neben technischen auch soziale Fertigkeiten.

„Bei vielen Auszubildenden führt die unheimliche Bandbreite der IT-Jobs daher am Anfang zu Frustration“, sagt Michael Assenmacher, IT-Experte beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag. „Viele denken, sie müssen nur programmieren und gucken sich dann ganz schön um, wenn sie plötzlich Kosten kalkulieren sollen.“

Vier Ausbildungen führen typischerweise in die IT-Branche: der Fachinformatiker, der IT-System-Elektroniker, der Informatikkaufmann und der IT-Systemkaufmann. Während die ersten beiden Berufe eher technisch geprägt sind, haben die letzteren eine eher kaufmännische Ausrichtung. Eine strikte Trennung gibt es jedoch nicht. „Die Grenzen zwischen den einzelnen Berufen sind fließend“, erklärt Assenmacher.

Der Fachinformatiker lernt verstärkt, Software zu programmieren. Der IT-System-Elektroniker wird zum Spezialisten für die Installation von Hardware. Der Informatikkaufmann lernt, wie Mitarbeiter am besten geschult werden. Und der IT-System-Kaufmann bekommt die Aufgabe, IT-Dienstleistungen zu verkaufen. „Als Azubi in der IT-Branche muss man über den Tellerrand schauen“, sagt Roswitha Janecke aus der Personalabteilung bei Strato.

Der Vorteil seines Jobs liegt für Thoben auf der Hand. „Die Arbeit ist unheimlich vielseitig“, sagt er. „Ich habe kein monotones Arbeiten und es wird nie langweilig.“ Denn jeder Fehler im Computerprogramm sowie jedes neue Projekt sei wieder anders.