Bei Angst vor Diskriminierung auf heikle Angaben verzichten

Berlin (dpa/tmn) - Zu alt oder nicht deutsch? Mancher Jobsuchende hat Angst, im Bewerbungsprozess wegen persönlicher Eigenschaften diskriminiert zu werden. Um trotzdem zum Gespräch eingeladen zu werden, gibt es Tricks.

Falsche Angaben machen Bewerber aber besser nicht.

Foto, Alter, Herkunft oder Geschlecht? Die Stadt Celle hat einen Spitzenposten zum ersten Mal in einem anonymisierten Bewerbungsverfahren vergeben. Die Personaler kannten diese Merkmale bei den Bewerbern nicht. Was Celle macht, ist jedoch längst nicht üblich. Wer Angst hat, diskriminiert zu werden, lässt heikle Angaben in seinen Bewerbungsunterlagen am besten weg, rät Jürgen Hesse, Berufsberater aus Berlin.

Gut verzichten könnten Bewerber etwa auf die Angabe des Geburtsdatums und der Staatsangehörigkeit, sagt Hesse. Beim Alter empfiehlt der Experte, ab Mitte 50 das Geburtsdatum wegzulassen. Unmöglich sei dagegen, auf den Namen oder die Adresse zu verzichten. „Wenn ein Personaler gegen einen Bewerber mit einer Adresse in einem Problemviertel Probleme hat, kann der Einzelne dagegen kaum etwas machen.“

Lügen sollten Bewerber bei ihrem Lebenslauf aber nicht: „Die Wahrheit kommt später immer heraus und dann ist das Vertrauensverhältnis zerstört“, sagt Hesse. Bewerber könnten vielleicht noch einen Anstellungsvertrag bekommen. „Die Probezeit überleben sie aber nicht“, sagt Hesse.

Auch das Foto sollten Bewerber auf keinen Fall weglassen. Das verringert die Chancen, eingeladen zu werden. Personaler wollten in jedem Fall wissen, wie ein Bewerber aussieht. So fortschrittlich wie die Stadt Celle seien die meisten Arbeitgeber nämlich nicht.