Bei Überforderung im Job auf Ursachenforschung gehen
Dortmund (dpa/tmn) - Manchmal ist im Job einfach alles zu viel - Arbeitnehmer sind überfordert. „Dann müssen sie auf Ursachenforschung gehen“, sagt Karriereberater Thorsten Knobbe.
Einerseits kann es zeitlich nicht passen: Es ist mehr zu tun, als zu schaffen ist. Wenn ein Team sich selbst organisiert, also Aufgaben untereinander verteilt werden, lohnt sich eine Teamsitzung. „Der Betroffene sollte ansprechen, dass es so nicht geht, Aufgaben eventuell anders verteilt werden müssen“, rät Knobbe.
Ist der Vorgesetzte für die Aufgabenverteilung verantwortlich, ist ein Gespräch mit ihm angesagt. Arbeitnehmer sprechen das Problem Arbeitsbelastung am besten direkt an. Doch Knobbe warnt: Oft ändert sich die Belastung - es gibt Phasen, in denen ist mehr zu tun als in anderen. Deshalb gilt es abzuwarten. „Ich würde nicht nach einer Woche zum Chef gehen, sondern gucken, wie sich die Lage entwickelt“, sagt Knobbe. Ist das Problem aber von Dauer, sollten Betroffene das Gespräch suchen.
Knobbe warnt außerdem davor, dass Arbeitnehmer, die eigentlich nur in Teilzeit arbeiten, Vollzeit eingespannt werden. „Das kommt ja relativ oft vor, dass jemand dann munter die gleiche Arbeit machen muss wie vorher.“ Betroffene sollten sich hier ebenfalls direkt an den Vorgesetzten wenden und deutlich machen, dass das so nicht geht.
Andererseits sind einige Arbeitnehmer inhaltlich überfordert. Dann sollten sie sich fragen, ob sie den Job, so wie sie ihn machen, weitermachen wollen. Ist das der Fall, fragen sie den Chef am besten nach einer Weiterbildung, rät Knobbe. Denn wenn die inhaltlichen Anforderungen die Fähigkeiten überschreiten, sollten Arbeitnehmer eine solche Maßnahme vom Chef einfordern.
Generell ist es wichtig, es nicht soweit kommen zu lassen, dass sich die Überforderung auf die Arbeit auswirkt. „Wenn sich Fehler einschleichen, die womöglich auch erst von anderen bemerkt werden, ist es zu spät“, sagt Knobbe. Am besten ist es, vorher die Reißlinie zu ziehen und das Gespräch zu suchen.