Bewerbungsgespräch: Wie Azubis richtig punkten
Berlin (dpa/tmn) - Für viele ist es das erste Vorstellungsgespräch in ihrem Leben: In einem Betrieb für einen Ausbildungsplatz vorzusprechen, bereitet deswegen so manchem schlaflose Nächte. Mit ein paar hilfreichen Tipps, punkten Jugendliche von Anfang an.
„Wichtig ist es, gleich am Anfang richtig zu punkten“, sagt die Bewerbungsberaterin Sabine Neumaier aus Berlin am Mittwoch (18. Mai) aus Anlass des „Tages des Ausbildungsplatzes“. „Ein fester Händedruck und ein Blick in die Augen: Wer das gleich am Anfang richtig macht, hat schon viel gewonnen.“
Wegen der guten Konjunktur rechnet das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn damit, dass in diesem Jahr rund 40 000 Ausbildungsplätze mehr angeboten werden. Die positive Entwicklung spiegelt sich auch in der monatlichen Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit wider: Ende April gab es für 100 registrierte Bewerber 95 gemeldete Ausbildungsstellen. Das ist eine Steigerung von mehr als zehn Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Wie rechtfertige ich eine schlechte Note?
Niemals sollte ein Bewerber im Vorstellungsgespräch die Schuld an einer schlechten Note auf den Lehrer schieben, empfiehlt Neumaier. Selbst dann, wenn es der Wahrheit entspricht. Besser sei es, Selbstkritik zu üben und zuzugeben: „Ich war faul. Die Note ärgert mich selbst.“ Oder auch: „Das Fach liegt mir einfach nicht so.“
Was mache ich, wenn ich eine Frage im Gespräch nicht verstehe?
Wenn eine Frage kommt, mit der man gar nichts anfangen kann, sei das Wichtigste, cool zu bleiben, rät Neumaier. „Und sofort nachfragen, was gemeint ist.“ Wer sofort antwortet, obwohl er unsicher ist, gebe häufig ganz verquere Antworten. Dabei sollte der Bewerber das Lächeln nicht vergessen und dem Gesprächspartner in die Augen schauen. Schon sei alles nur noch halb so schlimm.
Was soll ich anziehen?
Neumaier empfiehlt, im Zweifel die Garnitur anzuziehen, die der Bewerber auch auf dem Lebenslauffoto anhat. Ansonsten gilt: Leinen-Turnschuhe, Jeans und Kapuzenpullis sind tabu. Bewerber können aber prinzipiell das anziehen, was sie bei der Arbeit regulär tragen würden.
Welche Fragen kann ich schon zuhause üben?
Manche Fragen kommen immer wieder und auf sie sollte jeder Bewerber eine Antwort haben: „Seit wann kennen Sie unseren Betrieb“, „Was wissen Sie über uns“, „Warum interessiert Sie dieser Beruf“ und „Erzählen Sie etwas über sich“, nennt Sabine Neumaier Beispiele. Besonders die letzte Frage sollte sitzen: Bei dem eigenen Lebenslauf sollte niemand ins Stottern kommen.