Darauf müssen ältere Bewerber achten
Wer über 50 ist, sollte seinen Lebenslauf besser nicht chronologisch ordnen.
München. Ältere Bewerber gestalten ihren Lebenslauf besser nicht chronologisch. „Man läuft sonst Gefahr, dass nach Nennung des Geburtsdatums gar nicht weitergelesen wird“, warnt die Karriereberaterin Madeleine Leitner aus München. Bewerber aus der Altersgruppe „50 plus“ gingen daher besser antichronologisch vor, indem sie ihre letzte berufliche Position zuerst nennen. Konsequenterweise sollte das Geburtsdatum dann erst ganz am Ende stehen, rät die Psychologin.
Ältere sollten ihre Stationen im Lebenslauf außerdem nicht zu kleinteilig aneinanderreihen, empfiehlt Leitner. Denn gerade bei einem längeren Lebenslauf sei es wichtig, dass er übersichtlich bleibt. Dafür sei es hilfreich, einzelne Punkte zu bündeln. „Wenn ich Buchhalter in Firma A, B und C war, kann ich diese Stationen zusammenfassen unter der Haupt-Rubrik ‘Buchhalter’ und dann eingerückt schreiben, bei welchen Firmen ich von wann bis wann gearbeitet habe.“ So könnten Bewerber besser auf den Punkt bringen, welche Kompetenzen sie haben. Und sie vermieden, dass der Personaler beim Lesen des Lebenslaufs aussteigt.
Auch mit einem Fach- oder Kompetenzprofil könnten Ältere gut auf einen Blick zeigen, was sie zu bieten haben, rät Leitner. „Das ist eine Seite, auf der man — wie bei einer Speisekarte — Appetit macht.“ Bewerber listen auf einer Seite kurz auf, was sie für die ausgeschriebene Stelle qualifiziert. Dieses Fachprofil diene dann als „Gebrauchsanweisung“ für den Lebenslauf: Sie hilft dem Personaler, den Werdegang nachzuvollziehen. Das Fachprofil gehöre daher in der Bewerbungsmappe vor den Lebenslauf.
Wichtig sei vor allem, dass Bewerber im Anschreiben nicht anfangen, sich für ihr Alter zu rechtfertigen, warnte Leitner. Wer etwa lang und breit erklärt, dass er trotz seines Alters noch motiviert sei, mache es damit nur zum Problem. Auch sei es keine gute Idee, sich unter Wert anzubieten, um einen Job zu bekommen. So erhöhe ein Satz im Anschreiben wie „Ich bin bereit, auch zurückzustecken“ nicht die Chancen einer Bewerbung. „Das glaubt Ihnen sowieso niemand“, sagt Leitner. „Dann wird automatisch nach einem Haken bei ihm gesucht. Er muss irgendein Problem haben.“