Einzelhändler wieder häufigster Ausbildungsberuf
Wiesbaden (dpa) - In Deutschland gibt es mehr als 340 Ausbildungsberufe. Doch die Masse der neuen Lehrverträge wird seit Jahren in den immer gleichen Lehrberufen abgeschlossen. Es dominieren kaufmännische Ausbildungen.
Einzelhandelskaufmann oder -frau bleibt der häufigste Ausbildungsberuf in Deutschland. Knapp 32 000 junge Menschen (5,8 Prozent aller Ausbildungsanfänger) haben im vergangenen Jahr einen entsprechenden Ausbildungsvertrag unterschrieben, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete. Auf den nächsten Plätzen folgen Verkäufer, Kfz-Mechatroniker, Büro- und Industriekaufleute.
Diese fünf Berufe bilden bereits seit acht Jahren die Spitzengruppe und repräsentieren unverändert mehr als ein Fünftel (21,4 Prozent) aller begonnenen Ausbildungen. Unter mehr als 340 Möglichkeiten kamen die 20 häufigsten Lehrberufe auf 52,9 Prozent. Zusätzlich gibt es noch duale Studiengänge und spezielle Ausbildungen für Behinderte, die ebenfalls in der Statistik erfasst werden.
2012 hatten insgesamt 549 003 Jugendliche einen neuen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. Das waren 3,0 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Insgesamt gab es knapp 1,43 Millionen Auszubildende.
Bei den Frauen ist die Dominanz der kaufmännischen Berufe stärker als bei den Männern. Lediglich die medizinische Fachangestellte konnte sich auf Rang vier behaupten. Die jungen Männer bevorzugen hingegen industrielle und handwerkliche Ausbildungswege: Bei ihnen stehen neben dem Top-Beruf Kfz-Mechatroniker die Ausbildungen zum Industriemechaniker, Elektroniker und zum Anlagenmechaniker Sanitär-Heizung-Klima ganz oben. Einzig der Einzelhandelskaufmann hält sich bei den männlichen Auszubildenden als kaufmännischer Beruf in den Top-Rängen.