Erstes Studienwerk für Studierende muslimischen Glaubens
Berlin (dpa) - Ein neues Begabtenförderungswerk wird künftig Stipendien für muslimische Studierende vergeben. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) stellte am Dienstag (16. Juli) in Berlin das Avicenna-Studienwerk vor.
Das Avicenna-Studienwerk soll leistungsstarke junge Menschen fördern, die sich auch für das Gemeinwohl einsetzen. „Wir wollen selbstbewusste Persönlichkeiten und Multiplikatoren unterstützen“, erklärte Wanka.
Der Vorstand des Avicenna-Studienwerks, der Direktor des Instituts für Islamische Theologie an der Universität Osnabrück, Bülent Ucar, sprach von einem historischen Tag für die Muslime in Deutschland. „Die Etablierung eines muslimischen Begabtenförderungswerks ist ein Signal der Anerkennung und ein wichtiger Schritt hin zur Gleichbehandlung.“
Geplant ist, dass die Avicenna-Stiftung zum Wintersemester 2014/15 zunächst rund 50 Studierende fördert. Das Ministerium wird die Stipendien in den kommenden vier Jahren mit rund sieben Millionen Euro unterstützen, die Stiftung Mercator gibt eine Million Euro dazu.
Bundesweit gibt es bislang zwölf Begabtenförderungswerke. Konfessionell geprägt sind das katholische Cusanuswerk, das Evangelische Studienwerk Villigst und das jüdische Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk. Studierende im Grundstudium erhalten neben dem Büchergeld von derzeit 150 Euro einkommensabhängig bis zu 670 Euro im Monat.