Ins Wort gefallen: Kollegen per Handzeichen stoppen

Hamburg (dpa/tmn) - Machtspiele im Job sind keine Seltenheit. Eine Situation: Im Meeting fällt einem ein Kollege ist Wort. Wie man dann souverän reagiert und das Spielchen für sich gewinnt, erklärt die Karriereberaterin Barbara Schneider.

Wird ein Arbeitnehmer in einem Meeting von einem Kollegen unterbrochen, sollte er dagegen vorgehen. „Denn das ist natürlich ein Machtspielchen. Es zeigt, dass der andere die eigene Aussage für bedeutsamer hält als die des Redners“, sagt die Karriereberaterin Barbara Schneider aus Hamburg. Sie empfiehlt, in so einem Fall dem Kollegen die erhobene Hand als Stoppzeichen hinzuhalten. „Diese Methode ist sehr effektiv“, weiß Schneider. Denn der andere werde in seine Grenzen gewiesen, ohne dass man die Stimme erheben müsse.

Eine andere Möglichkeit mit Unterbrechungen umzugehen, sei, einfach weiterzureden und die eigene Lautstärke zu erhöhen. Das erfordere jedoch viel Willensstärke und sei insbesondere für Personen mit weniger kräftigen Stimmen nur bedingt erfolgversprechend.

Sitze der unterbrechende Kollegen bei einem Meeting direkt neben einem, sei es sehr effektiv, ihn kurz am Arm zu fassen und dabei zu sagen: „Lassen Sie mich das noch kurz ausführen“, um dann den eigenen Gedanken in Ruhe zu Ende zu bringen.

Auf keinen Fall sollten Arbeitnehmer Machtspiele wie Unterbrechungen in Konferenzen persönlich nehmen. „Ich würde versuchen, es tatsächlich wie ein Spiel anzusehen“, sagt Schneider. Gerade Frauen fiele das jedoch oft schwer, weil sie solche Machtspiele albern finden. Geraten sie dann in so eine Situation, zögen sie sich häufig entweder verstimmt in ihr Schneckenhaus zurück oder sie reagierten über und würden zickig. Beides wirke jedoch nicht sonderlich souverän. Besser sei es, bewusst über die eigene Situation zu reflektieren und für das nächste Machtspielchen eine souveräne Antwort vorzubereiten.