Keine Angst vor Technik: Tipps für Mädchen bei der Ausbildungssuche

Hamburg (dpa/tmn) - Verkäuferin oder Friseurin: Jedes Jahr entscheiden sich viele Mädchen für die gleichen - häufig schlecht bezahlten - Berufe. Der Grund: Viele orientieren sich an Vorbildern in der Familie.

Dabei gibt es häufig interessante Alternativen.

Die Höhe des Gehalts hat bei der Berufswahl für Mädchen oft keine Priorität. Viele hätten den schlichten Wunsch, mit Menschen arbeiten zu wollen. „Die Denke dahinter ist falsch“, sagt Svenja Hofert, Karriereberaterin aus Hamburg. Dadurch laufen Mädchen Gefahr, in schlecht bezahlten und unsicheren Arbeitsverhältnissen zu landen. Hofert rät deshalb, gezielt nach Jobs zu suchen, die ausbaufähig und existenzsichernd sind.

Außerdem sollten Mädchen hinterfragen, was es eigentlich heiße, mit Menschen arbeiten zu wollen. Letztendlich treffe dieser Wunsch auf jeden Job zu, in dem es Teamarbeit gibt. Wer jedoch unbedingt Kundenkontakt haben möchte, könne sich statt zur Verkäuferin zum Beispiel besser zur Augenoptikerin oder Hörgeräteakustikerin ausbilden lassen. Dort könnten Mädchen mehr verdienen.

Der beliebteste Beruf bei den Frauen ist nach wie vor Verkäuferin. Hoch im Kurs stehen auch Friseurin und Hotelfachfrau. Häufig sind diese Berufe relativ schlecht bezahlt. Der Girl's Day am Donnerstag (25. April) versucht, Mädchen für Männerberufe zu begeistern. Denn die kommen Mädchen bei der Berufswahl oft nicht in den Sinn.

Viele Mädchen wissen zu wenig über mögliche Alternativen, so Hofert. Sie gehen nur danach, was sie aus der Familie kennen. Ungewöhnliche oder neue Berufe übersehen sie. „Den Milchtechnologen findet man wahrscheinlich nicht in der Verwandtschaft“, erklärt Hofert. Sie rät Azubis deshalb, selbst auf Entdeckungstour zu gehen. Auf Online-Plattformen wie Berufenet der Arbeitsagentur oder bibb.de des Bundesinstituts für Berufsbildung bekommen sie einen Überblick über die Vielfalt der Ausbildungsberufe.

Viele Mädchen machten außerdem den Fehler, dass sie von vornherein vor technischen Berufen zurückschrecken. Hofert rät, gerade auch die sogenannten Männer-Berufe in Erwägung zu ziehen.

Haben die Mädchen einen interessanten Job gefunden, schnuppern sie am besten hinein. Welche Betriebe in der Region ausbilden, lässt sich über die Berufsverbände und Handwerkskammern herausfinden. Bei den Ausbildern können die Mädchen dann anfragen, ob sie zum Beispiel für einen Tag hospitieren dürfen.