Mädchen in Männerberufen: Interesse entsteht im Elternhaus
Weinheim (dpa/tmn) - Mädchen fehlen in typischen Männerberufen oft weibliche Vorbilder. Deshalb entscheiden sie sich viel seltener für technische und naturwissenschaftliche Arbeitsfelder als Jungen.
Eine neue Studie der Universität Bern hat diese Annahme konkretisiert.
Einer Befragung von 1400 Berufsschülern zufolge ist vor allem der Beruf der Eltern entscheidend für die Jobwahl, aber auch männliche Freunde und Verwandte. Die befragten Frauen wählten vor allem dann einen „männlichen“ Beruf, wenn Mutter oder Vater in Berufen arbeiteten, in denen überwiegend Männer tätig waren, heißt es in der Zeitschrift „Psychologie Heute“ (Ausgabe September 2014).
Diesen Effekt erklären die Forscher damit, dass Töchter solcher Eltern einen Informationsvorsprung haben. Berufliche Männerdomänen sind für sie keine fremde Welt. Sie profitieren von den Arbeitserfahrungen von Mutter und Vater. Damit sich die Mädchen aber tatsächlich für einen technischen oder naturwissenschaftlichen Job entscheiden, müssen Eltern sie zusätzlich darin unterstützen.